Das Handwerk und die Berufsbildende Schule arbeiten eng zusammen. Mit Genugtuung wurde auf der jüngsten Innungsversammlung der Schreiner resümiert, dass diese Verbindung für beide Seiten Früchte trägt.
Ulrich Brendenbach von der Lahnsteiner Berufsschule informierte die Meister, wie die dortige Tischlerwerkstatt ausgebaut wurde. Die Schreiner-Innung steuerte 3000 Mark zu den Kosten bei, was immerhin fünf Prozent ihres Jahresetats entspricht. Bewährt hat sich nach Meinung der Schreinermeister der flexible Unterricht. Durch ihn verbringen die Auszubildenden im ersten Lehrjahr mehr Zeit an der Schule als die weiter fortgeschrittenen. Wenn nun die Schultage noch so gelegt würden, dass jeder Lehrling an drei aufeinander folgenden Tagen im Betrieb die Säge in der Hand hält, könne die Ausbildung noch effektiver gestaltet werden, lautete der Wunsch der ausbildenden Meister.
Brendenbachs Kollegen Josef Bardenheuer und Ulrich Müller stellten weitere Neuerungen im Schulbetrieb vor. Zum einen sollen in der Zukunft Wahlpflichtfächer angeboten werden, die es jedem Lehrling ermöglichen, eigenständig Schwerpunkte in seiner Ausbildung zu setzen oder Schwächen auszugleichen. Bereits jetzt wird der Unterricht nicht mehr in konventionellen Schulfächern erteilt. Statt dessen bestehen nun acht Lernfelder, wie zum Beispiel der Innenausbau, in denen der Nachwuchs fachübergreifend geschult wird.
Sorgfältig ausgemessen haben die Schreiner ihren finanziellen Spielraum. Wie der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Alexander Zeitler, vorrechnete, erzielt die Innung auch im abgelaufenen Geschäftsjahr einen stattlichen Überschuss, so dass die Summe, die ohnehin schon auf der hohen Kante liegt, weiter anwuchs.