Bäder für Generationen
Quick-Info Seminar der Fliesenleger-Innung Mittelrhein
Erneut lud die Fliesenleger-Innung Mittelrhein zum traditionellen Quick-Info Seminar ein. Das Angebot richtete sich an alle Mitgliedsbetriebe aus dem Fliesenleger-, Natursteinleger-, Estrichleger- und Sanitärhandwerk und erwies sich, wie gewohnt, als erfolgreicher Austausch. Man traf sich im Koblenzer ZEG Zentrum für Ernährung und Gesundheit.
Quick-Info Seminar, dieses Format bedeutet: Es gibt Expertenwissen in Kurzform. Im Anschluss an die Vorträge stehen die Referenten in einer Podiumsdiskussion für Fragen zur Verfügung. Die Kollegen bekommen so eine Plattform, über die Neuigkeiten, Erfahrungen, Probleme sowie Rechtsstreitigkeiten mit dem Referenten und den Kollegen direkt diskutiert werden können.
„Zukunftsorientierte Badgestaltung“ lautete der Seminarschwerpunkt dieses Mal. Nach der Begrüßung durch Stephan Bongartz, Obermeister der Fliesenleger-Innung Mittelrhein, und einer Einstimmung aufs Thema durch Seminarleiter Frank Runnebaum startete Dirk Dietz-Jürgens vom HEWI GmbH Competence Center mit dem ersten Vortrag rund um „Bäder für Generationen“.
Das Credo: Von vornherein alles 100 Prozent barrierefrei zu gestalten, ist nicht immer unbedingt notwendig. „Schrittweise und flexible Nachrüstung ist sinniger“, so der Experte. Ganz wichtig sei: Es dürfe nicht „krank“ aussehen. „Auch barrierefreie Bäder können schön sein.“
Im Hinblick darauf, dass ältere Menschen nicht mehr so mobil sind, seien gegebenenfalls Haltegriffe hilfreich sowie die Anordnung höhenverstellbarer Waschbecken. Auch ging Dirk Dietz-Jürgens auf Sehschwächen ein. Hier können etwa starke Farben als Akzente bei Haltegriffen zum Einsatz kommen.
„Gerade im Bereich Farbe und Kontrast kann der Fliesenleger viel tun“, schilderte der Referent. Die geschickte Auswahl von Fliesen und gewollte Kontraste zum leichteren Erkennen dienen der besseren Orientierung im Bad. So könne zum Beispiel der - meist weiße - Waschplatz vor in der Farbe kontrastreichen Wandfliesen platziert werden.
Zum Thema „Sanierung von Bädern: Normative Verweisung und deren Folgen“ referierte Frank Runnebaum von SOPRO Bauchemie. Hintergrund ist, dass Handwerker angesichts individueller Gegebenheiten nicht immer die allgemein anerkannten Regeln der Technik, Normen und Regelwerke beachten können. Lösungen beim Sanieren, Renovieren und Modernisieren sind nicht immer DIN- konform. Der Verarbeiter muss jedoch eindeutige Leistungsverzeichnisse erstellen und die Funktionalität der Leistungen in den Vordergrund bringen. Runnebaum sensibilisierte seine Zuhörer rund um diese Problematik im Hinblick auf die Gestaltung von Verträgen und Hinweise in Angeboten.
Die Veranstaltung endete mit regen Diskussionen der Teilnehmer untereinander und mit den Referenten.