„Wir können etwas bewegen!“
Straßenbauer-Innung Koblenz: Wolfgang Schulz als Obermeister wiedergewählt
Bei diesem Vorstands-Team stimmt die Chemie: Die Straßenbauer-Innung Koblenz hat ihren Obermeister Wolfgang Schulz im Rahmen der Jahreshauptversammlung im Hotel Rheinkrone wiedergewählt. Der Mann aus der Metropole an Rhein und Mosel freut sich, die rührige Mannschaft weiter zusammenhalten zu können: „Wir machen in der eingeschlagenen Richtung weiter, wir können etwas bewegen!“
Besonders in puncto Nachwuchsgewinnung ist die Innung auf vorbildliche Weise aktiv. Ob Probleme mit einer Lehrkraft an der Berufsschule, der Wunsch nach mehr Praxisbezug statt blanker Theorie oder der Einsatz einer pädagogischen Zusatzkraft im Rahmen der überbetrieblichen Ausbildung für Lehrlinge, die Probleme machen – all dies setzt die Innung gemeinsam mit ihren Partnern Kreishandwerkerschaft Mittelrhein, der Koblenzer Handwerkskammer und den Berufsschulteams vorbildlich um.
33 Mitgliedsbetriebe hat die Innung derzeit. Probleme werden gemeinsam diskutiert und angegangen. Große Themen sind zum Beispiel die Verfüllung von Abgrabungen und die Reduzierung von Feinstaub, wurde der Arbeitsplatzgrenzwert für Feinstaub doch aufgrund der Gesundheitsgefährdung auf 1,25 Milligramm pro Kubikmeter erheblich gesenkt. Hierzu stellte Norbert Dreisigacker, Geschäftsführer von Bauwirtschaft Rheinland-Pfalz, die vom Zentralverband Deutsches Baugewerbe erarbeitete Branchenlösung Staubminimierung im Straßen- und Tiefbau vor. Weiter gab es hilfreiche Tipps und Tricks rund um die aktuelle Rechtslage: Wie verhält es sich zum Beispiel mit der Vielzahl an Kabeln und Leitungen im Boden, die von verschiedensten Versorgungsunternehmen stammen, zum Teil auch nirgendwo verzeichnet sind? In welchem Umfang muss sich der Straßenbauer über die vorhandenen Versorgungsleitungen im Vorfeld seiner Arbeiten informieren? Dies waren Fragen, denen Norbert Dreisigacker nachging.
Des Weiteren skizzierte er ein Zukunftsbild der Straßenbauarbeiten angesichts sinkender Mitarbeiterzahlen. Wenn es weiterhin so schwierig bleibe, Nachwuchskräfte zu rekrutieren, müsse möglicherweise verstärkt mit Maschinen gearbeitet werden. Einige wenige Mitarbeiter mit Führungsqualitäten werden Arbeiter anleiten, deren Arbeitsleistung über legale Subunternehmen „einzukaufen“ sein wird.
Auch Karlheinz Gaschler kritisierte noch einmal den derzeitigen Akademisierungswahn, der dem Handwerk so schwer zu schaffen macht. Ein Imagewechsel tut not. Das wussten die Meister zu bestätigen. Die Erfahrung zeige: Wenn junge Leute einmal ein Praktikum gemacht haben und die Vielfalt des Berufes kennenlernen konnten, ändert sich das Bild.
Dem neuen Vorstand gehören an Obermeister Wolfgang Schulz (Koblenz), Stellv. Obermeister Ralph Schäfer (Dürrholz), Lehrlingswart Paul Sauer (Koblenz), die Beisitzer Thomas Kolle (Koblenz), Werner Mohrs (Andernach), Rainer Schmidt (Oberwallmenach) und Kai Müller (Bad Marienberg) sowie beizuladend Elisabeth Sauer-Kirchlinne (Koblenz).