Kampf gegen unerlaubte Handwerksausübung
Innung für Elektro-, Gebäude- und Informationstechnik Rhein-Mosel: Jahreshauptversammlung
Kriminellen soll endlich das Handwerk gelegt werden, fordert die Innung für Elektro-, Gebäude- und Informationstechnik Rhein-Mosel: Seit Jahren findet z.B. in Koblenz innerhalb der Elektrobranche ein besonders skrupelloser Fall unerlaubter Handwerksausübung statt. Er beschäftigt Kreishandwerkerschaft, HwK und Innungsmitglieder seit zehn Jahren. Mittlerweile ermittelt die Kripo Koblenz.
„Voller Energie“ steckt die Innung mit ihrem wiedergewählten Obermeister Marco Kraus. Nacht der Technik, Spendenübergabe ans Kinder- und Jugendhospiz, Lehrlingsempfang, E-Treffs und Freisprechungsfeier: Vielfältige Aktivitäten sind selbstverständlich für die Innungsmitglieder, im Mai wird der Jahrestag des Fachverbandes Elektro- und Informationstechnik Hessen/ RLP in Koblenz stattfinden. Auch der Versuch, gegen schwarze Schafe innerhalb der Branche vorzugehen, beweist Teamgeist. Dies wurde auf der jetzigen Jahreshauptversammlung im Servicehaus Handwerk deutlich.
Die Elektrobranche gehört zu den Handwerksberufen mit Meisterpflicht. Trotzdem gibt es vereinzelt schwarze Schafe, die das Handwerk unerlaubt ausüben. Raffiniert mogeln sie sich durch den Gesetzesdschungel und finden immer wieder Schlupflöcher, um dem Zugriff der Behörden zu entkommen. Das ist nicht nur hoch ärgerlich für die ehrlich arbeitenden Handwerker, sondern auch gefährlich für den Kunden, der nicht ahnt, dass er unverantwortlichen Dilettanten auf den Leim geht.
„Wir hatten eine Betriebsbesichtigung bei einem solch kriminellen Kandidaten, da hingen spannungsführende Kabel von der Wand, und im Haus wohnen zwei kleine Kinder“, berichtete Marco Kraus. Seit satten zehn Jahren wird versucht, dem besonders raffinierten Pfuscher das Handwerk zu legen. Bis jetzt erfolglos.
Wie kann es aber zur unerlaubten Handwerksausübung kommen, wie genau funktioniert das Prozedere rund um Handwerksrolle und die Ausnahmebewilligungen und was sind die Rechtsfolgen bei Verstößen? Um hier Licht ins Dunkel zu bringen, war Susanne Terhorst geladen, Leiterin der Rechtsabteilung der HwK Koblenz. Zwar konnte sie auf keinen Einzelfall eingehen. Deutlich aber wurde, wie Datenschutzbestimmungen einer fruchtbringenden Kommunikation zwischen Innung und HwK entgegenstehen. Beide Seiten sind sich einig: Wünschenswert wäre, wenn die Innungsmitglieder als Insider vor einer Eintragung in die Handwerksrolle informiert würden – bis dato aufgrund der Gesetzeslage leider nicht möglich.
Ein weiteres Thema der Sitzung war die Berufsausbildung. Auch hier ist die Innung mit Lehrlingswart Hans Anspach auf vorbildliche Weise aktiv: Da die letzten Prüfungsergebnisse – 20 bestanden, 17 nicht bestanden – zu wünschen übrig ließen, soll demnächst ein 40-stündiger Ergänzungsunterricht für die Azubis angeboten werden.
Schließlich gab es noch zwei Auszeichnungen: Michael Saueressig, stellvertretender Obermeister, erhielt den Silbernen Meisterbrief und Lehrlingswart Hans Anspach die Goldene Nadel des FEHR.