Verführerische Mascarpone-Schnitten, knuspriges Bauernbrot, zart schmelzende Champagnertrüffel oder herzhafte Pfeffersalami: Wer kann dazu schon Nein sagen? Köstlichkeiten aus Bäckerei, Fleischerei und Konditorei wie diese erfreuen Herz und Gaumen und tragen maßgeblich zu einer hohen Lebensqualität bei. Damit solche Genüsse auch in Zukunft hergestellt und verkauft werden können, braucht es Fachkräfte. 183 von ihnen aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz sind gestern „frisch gebacken“ worden. Sie haben die dreijährige Lehrlingszeit erfolgreich hinter sich gebracht und konnten mit berechtigtem Stolz ihren Gesellenbrief entgegen nehmen. Im Zentrum für Ernährung und Gesundheit der Handwerkskammer Koblenz fand die feierliche Freisprechung statt. Bis auf den letzten Platz voll besetzt präsentierte sich das Foyer – bei herrlichstem Sommerwetter.
Im Einzelnen waren es 139 Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk, 110 davon mit dem Schwerpunkt Bäckerei, 21 Fleischereifachverkäufer und 8 mit Schwerpunkt Konditorei. Weiter wurden 15 Bäcker, 15 Fleischer und 14 Konditoren in den Gesellenstand erhoben.
Alexandra Niemietz war eine der frisch Geehrten. „Der Kontakt mit den Kunden“, hat ihr am meisten Spaß gemacht, erzählt sie lachend. Im Café Klein im Herzen der Hachenburger Altstadt hat die junge Frau ihr Handwerk als Fachverkäuferin mit dem Schwerpunkt Konditorei gelernt und konnte im historischen Ambiente des Alten Marktes Leckereien wie die „Hachenburger Schlosstorte“ verkaufen. Viel Aufschwung und Rückenwind gab es dabei durch den „guten Zusammenhalt“ betont sie, was auch Freundin Jasmin Hildenbrand nur bestätigen kann. Als Beste konnte Alexandra aus der Gesellenprüfung hervorgehen, auf dem zweiten Platz landete Jasmin.
Was sie für die Prüfung perfekt beherrschen mussten? Die Kunst, Schaufenster zu dekorieren, zum Beispiel. „Süße Schokoladenträume“ war Alexandras Motto dafür. Daneben standen u.a. ein Verkaufsgespräch, Geschenke einpacken und Eisbecher herrichten auf dem Plan. Und nicht zuletzt Kuchen schneiden und servieren – was eine Geschicklichkeit erfordert, die Werner Wittlich, Präsident der Handwerkskammer Koblenz, nach eigenen Angaben noch nicht erreichen konnte: „Meine Versuche, Torten gleichmäßig zu teilen, enden regelmäßig im Desaster“, bekannte er im Rahmen seiner Rede augenzwinkernd.
„Vertrauen Sie auf Ihre Fähigkeiten und Ihre fachliche Qualifikation“, sprach er den jungen Leuten Mut zu. Schließlich beginne nun ein neuer Lebensabschnitt. „Zeigen Sie genügend Biss und gesunden Ehrgeiz – wir brauchen Sie.“
Auch Kreishandwerksmeister Detlef Börner freute sich mit den neuen Junggesellinnen und Junggesellen. 3500 Lehrlinge insgesamt seien momentan im Beritt der Kreishandwerkerschaft Mittelrhein aktiv, schilderte er. Daneben 350 Ehrenamtsträger im Prüfungsbereich.
Herzlich gratulierte auch Erwin Schmidt, Landesinnungsmeister der Konditoren-Innung Rheinland-Pfalz: „Sie haben die Qualifikationsrunde bestanden – auf diese Leistung können Sie stolz sein.“
Jahrgangsbeste aus dem Beritt der Bäcker-Innung Rhein-Mosel-Eifel ist Neu-Bäckerin Miriam Wingender (Achim Lohner, Polch). Beste Fachverkäuferin mit Schwerpunkt Bäckerei ist Jasmin Wahle (Bäckermeister Frank Hilger, Rieden). Aus dem Beritt der Fleischer-Innungen Koblenz, Mayen, Cochem-Zell, Rhein-Lahn und Ahrweiler landete Fleischer Lukas Weirich auf dem ersten Platz (Peter Hünten, Löf). Beste Fachverkäuferin mit Schwerpunkt Fleischerei ist Jessica Krumpholtz (ReWe Center Jürgen Hundertmark, Kaisersesch). Bei der Konditor-Innung Rheinland-Pfalz ist es Lucia Kranz, die auf dem ersten Platz landete (Willi Tillmanns, Neuwied). Beste Konditorei-Fachverkäuferin ist Alexandra Niemietz (Hans Weller, Hachenburg).