Jahreshauptversammlung der Fliesenleger-Innung Mittelrhein
im Koblenzer Restaurant „Blumenhof“
„Wir müssen zeigen, dass wir unser Geld wert sind“. Mit diesen Worten machte Detlef Börner, Obermeister der Fliesenleger-Innung Mittelrhein, seiner „Mannschaft“ auf der Jahreshauptversammlung im Restaurant „Blumenhof“ Mut, zu zeigen, was sie kann. Denn die Öffentlichkeit müsse wissen, dass wie überall auch, beim Fliesenlegen gelte: Gelernt ist gelernt.
Zehn Jahre seit dem Wegfall des Meistertitels – seit 2004 kann sich jeder als Fliesenleger selbstständig machen, der das will – habe sich unter den Handwerkern seines Gewerbes eine Zwei-Klassen-Gesellschaft gebildet: diejenigen ohne Ausbildung und die Ausgebildeten. Nur Letztere allein könnten aber echte Qualität liefern. Bester Beweis: „Wir sind Weltmeister“. Ein 22-jähriger Teilnehmer aus Niedersachsen räumte bei der Weltmeisterschaft der nicht-akademischen Berufe, den Worldskills 2013, die Goldmedaille im Skill „Fliesenleger“ ab. Zum dritten Mal war Deutschland Ausrichter des Wettkampfes. In Leipzig traten über 1000 Teilnehmer aus 53 Nationen gegeneinander an. In 46 Wettkampfdisziplinen galt es, knackige Aufgaben zu meistern. So mussten die Fliesenleger in vier Tagen zwei Wände und einen Boden fliesen, auf einer Wand sollte das Brandenburger Tor, auf der anderen die Landkarte Deutschlands dargestellt werden. Kein Problem für den Deutschen. „Es wäre schön, wenn auch wir hier noch mal jemanden aus unserer Region im Rennen hätten“, regte Detlef Börner an.
Schließlich „sind wir gut aufgestellt“, so Börner. Im Rückblick auf das Jahr 2013 resümierte er: „Unsere Auftragslage war zufriedenstellend, und es sieht so aus, dass auch 2014 die Auftragsbücher gefüllt sein werden.“ Auch die Mitgliederentwicklung innerhalb der Innung sei zufriedenstellend.
Die technische Entwicklung im Bereich Fliesen und Naturstein mit veränderten DIN-Vorschriften erfordert eine intensive Weiterbildung. Stellv. Obermeister Stephan Bongartz zeigte auf, welche kritische Punkte im Bereich Bodenabdichtungen zu beachten sind. Gerade die Feuchtigkeitsbeanspruchung im Badezimmer ist ernst zu nehmen.
Lehrlingswart Stefan Strunk und der Vorsitzende der Gesellenprüfungs-Kommission Knut Mohr erläuterten die duale Ausbildung im Fliesenleger-Handwerk. Erfreulich sei, dass die Zahl der Auszubildenden in den vergangenen 4 Jahren von 40 auf rund 60 angestiegen ist.
Bevor der Haushaltsplan 2014 beschlossen wurde, gab Rechtsanwalt Norbert Dreisigacker vom Baugewerbe-Verband Rheinland-Pfalz den Fliesenlegern noch wichtige Tipps an die Hand, die gleich im Berufsalltag umgesetzt werden und Ärger vermeiden können. Hierbei standen Baurechtsfragen im Mittelpunkt.