Freisprechung: Innung für Elektro- und Informationstechnik Mayen überreichte 15 Neulingen die Gesellenbriefe
Auf diesen Tag haben sie „voller Energie und Spannung“ hingearbeitet. 15 frischgebackene Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik konnten jetzt im Sitzungssaal des Alten Rathauses in Mayen ihre Gesellenbriefe entgegennehmen. Auch viele Eltern, Freunde, Prüfer, Ausbilder und Ehrengäste waren der Einladung der Innung für Elektro- und Informationstechnik Mayen gefolgt und feierten den Erfolg der „Neuen“.
„Sie haben einen innovativen Beruf gewählt“, schilderte Hans Groh, Obermeister der Innung, im Hinblick auf die Energiewende und stets neue technologische Entwicklungen. „Versuchen Sie, auch in Zukunft immer up to date zu bleiben.“
Elektroniker sorgen nicht mehr „nur“ für alles rund um die Steckdose und das Licht. In Zeiten zunehmend komplexer Technik- und Elektriknetze, sogenannter Smart-Home-Systeme, mit deren Hilfe zum Beispiel Licht, Heizung, automatische Türöffner, Internet sowie Telefonanlagen vernetzt und zentral gesteuert werden können, steht der Experte vor ganz neuen Aufgaben als noch vor wenigen Jahren.
In diesem Sinne sprach auch Mayens Oberbürgermeister Wolfgang Treis von einem „Beruf mit viel Zukunft“: „Die Geschwindigkeit des Wandels wird noch mehr an Dynamik zulegen.“ Um hier mithalten zu können, sei Weiterbildung das Zauberwort. „Oder, um es mit den Worten des irischen Dichters William Butler Yeats zu sagen: Bildung ist nicht das Füllen eines Eimers, sondern das Entzünden eines Feuers.“
Rainer Finkenrath, Studiendirektor der Berufsbildenden Schule August-Horch in Andernach, verwies noch einmal auf die umfassenden Lernmöglichkeiten dank des Dualen Systems, das sich als „Exportschlager“ erweise.
Dreieinhalb Jahre dauert die Ausbildung. „Duales System“ bedeutet: Die Handwerksbetriebe arbeiten mit den Berufsbildenden Schulen Hand in Hand, um die jungen Leute in Praxis als auch Theorie optimal auszubilden. Zudem kümmert sich noch eine dritte Instanz: Die Handwerkskammer bietet ergänzende Lehrgänge, so genannte überbetriebliche Lehrlingsunterweisungen, an. „Nach der eigentlichen Ausbildung bietet das Duale System viele Möglichkeiten der Weiterbildung“, so Finkenrath.
„Wir sind oft das Gewerk, das in der Mitte steht und eigentlich immer gefragt ist“, betonte Christoph Hansen, Präsident des Fachverbandes Elektro- und Informationstechnik Hessen/ Rheinland-Pfalz. Wenn es etwa um einen Neu- oder Umbau gehe, haben auch die Experten anderer Fachrichtungen stets mit Elektronik zu tun und arbeiten gern mit den entsprechenden Fachleuten zusammen.
Gemeinsam mit den Gesellenbriefen überreichten Hans Groh und Christoph Hansen als Präsent Freikarten für die Frankfurter Messe „Light + Building“. Als Prüfungsbester glänzen konnte Martin Pleinen (Gebäudesystemtechnik Wagner aus Weiler), gefolgt von Fabian Kirsch (Josef Müller & Söhne, Andernach) und Christopher Hüttermann (Hannus Elektrotechnik, Mayen).