42 Millionen Euro hat der Mittelrhein-Verlag, der die Rhein-Zeitung herausgibt, dort in modernste Drucktechnik investiert.
Die Delegierten im Anschluss an die Versammlung die Gelegenheit zu einer Führung durch das Druckhaus. Zuvor war es Kreishandwerksmeister Johannes Lauer vorbehalten, an seine Kollegen im Saal einige Worte zu richten. In seinem Rückblick auf das vergangene halbe Jahr sprach Lauer die Entwicklung der einzelnen Mitgliedsinnungen und die Ausbildungssituation an.
Bei der Dachdeckerinnung sieht es um die Ausbildung demnach noch stabil aus. „Allerdings lässt sich ein leichter Abschwung bereits beobachten“, mahnte Lauer. Düsterer ist es um die Baugewerksinnung bestellt: „Gerade im Bauhandwerk und im Zimmererhandwerk ist ein fast schon dramatischer Rückgang der Auszubildenden zu vermerken“, mahnte Lauer. Der Grund: Viele Baugeschäfte haben dicht gemacht, weil nicht mehr so viel gebaut wird wie in früheren Jahren. „Bevölkerungsrückgang und Abwanderung junger Menschen können hier die Lage noch weiter verschärfen“, waren Lauers warnende Worte. Er forderte seine Kollegen auf, weiter engagiert für die Ausbildung junger Menschen einzutreten. Erfreulicher sieht es aber in der Maler- und Lackiererinnung aus, das habe deren Versammlung im April gezeigt. Die Ausbildungszahlen sind dort stabil, im August haben stolze 31 neue Lehrlinge ihre Ausbildung begonnen. Auch dem Schreinerhandwerk gehen die Azubis so schnell nicht aus, meinte Lauer erfreut. Die Elektroinnung vermeldet ebenfalls konstante Zahlen, „wobei auch hier verstärkt der Kontakt an die weiterführenden Schulen für eine aktive Nachwuchswerbung gesucht wird“, sagte Lauer. So kurz nach der Bundestagswahl war dabei natürlich auch die politische Situation ein Thema. Dass die FDP als größte Wahlverliererin dasteht und nicht mehr im Bundestag vertreten ist, sei bedenklich: „Es muss doch immer noch eine Partei geben, die sich bewusst für die Interessen der Selbstständigen in Handel, Handwerk, Landwirtschaft und Industrie einsetzt“, meinte der Kreishandwerksmeister. Die Stimmenverluste der Grünen seien aus Sicht des Handwerks eher zu begrüßen. Lauer richtete massive Kritik an die Ökopartei: Steuererhöhungen im Wahlprogramm, „gepaart mit einer Ökodiktatur, verbraucherfinanzierter Ausstieg aus der Atomkraft und verbraucherfinanzierte Energiewende“ – all das habe die Mittelschicht davon abgehalten, Grün zu wählen. Gerade aus Sicht des Handwerks ist das für Lauer mehr als verständlich: „Auch die Energiekosten für den Betrieb eines Friseursalons zum Beispiel sind mittlerweile exorbitant gestiegen und schwer am Markt durch Preiserhöhungen wieder zu erwirtschaften“, sagte Lauer. Er forderte eine Politik, die einen passenden Rahmen dafür stellt, dass sich Selbstständige und Handwerker frei entfalten können – ohne Gängelung durch die Politik