Neben wichtigen Informationen hatten die Anwesenden auch Grund zum Feiern: Zwei Mitglieder wurden für ihre langjährigen Verdienste um die Innung ausgezeichnet. Werner Jüngst bekam für seine 25-jährige Funktion als Lehrlingswart eine Urkunde und lobende Worte für sein Engagement vom Obermeister.
Günter Schütz wurde anschließend geehrt. Seit 25 Jahren hat er das Amt des Obermeisters inne. Wilfried Wagner, stellvertretender Obermeister, überreichte Schütz eine Urkunde und dankte im Namen aller für den langjährigen Einsatz an der Spitze der Fleischer-Innung.
Trotz Schwierigkeiten in der Branche überwog der Optimismus bei den Mitgliedern der Fleischer-Innung Rhein-Lahn. Sie waren fast vollzählig zu ihrer Versammlung gekommen, in der sich alles um die aktuelle Lage und um die Zukunftschancen der Branche drehte.
Obermeister Günter Schütz wies im Rahmen der Innungsversammlung der Fleischer auf die enormen Qualitätsunterschiede zwischen abgepackter Ware und den frischen Produkten vom Spezialisten hin. „Wir müssen dem Käufer bewusst machen, woher der billige Preis von abgepackter Ware kommt. Vieles, was der Kunde eingeschweißt mitkauft, ist gar nicht verwertbar“, sagte er. Man dürfe sich vom Werbespruch „Geiz ist geil“ nicht einlullen lassen, denn sonst ginge ein guter Teil der heimischen Esskultur verloren, so Schütz.
Er forderte die Innungsmitglieder auf, dagegen zu steuern. „Wir müssen perfekt verkaufen, fachliche Kompetenz zeigen und marktorientiert anbieten“, betonte er und regte die Innungs-Mitglieder an, zum Beispiel das Frühstücksgeschäft stärker zu berücksichtigen: „Hierbei geht es um mehr als belegte Brötchen. Zum Frühstück gehören auch Kaffee, Tee oder eine Saftbar.“
Auch die so genannten Convenience-Produkte, das sind küchenfertige Speisen, die der Käufer daheim nur noch erhitzen muss, könnten im Fleischerfachgeschäft angeboten werden „Das Sortiment hängt natürlich von der Kunden-Struktur ab. Jeder sollte in sich gehen und über die Wünsche seiner Kunden nachdenken“, sagte Schütz.
Anschließend ging der Obermeister auf die Fleischermarke, das rote „f“ ein. „Wir müssen dem Käufer die überragenden Vorteile, Fleisch beim Spezialisten zu erstehen, näher bringen“, sagte er. Fachkompetenzen, Beratung von einem geschulten Personal sowie regionale und internationale Produktvielfalt – das Fleischerfachgeschäft müsse die Vorzüge der Marke „f“ vermitteln. Das rote Qualitätslabel, das seit drei Jahren besteht, soll dem Verbraucher in Zukunft so präsent sein wie das „A“ der Apotheke. „Wir sind doch mit ganzem Herzen Fleischer und müssen dies dem Kunden zeigen. Das fängt mit der Arbeitskleidung an und hört mit der Werbung auf“, erklärte der Obermeister. Die Innung plant, eine einheitliche Werbestrategie für alle Mitglieder, die den Markenvertag unterzeichnet haben. Schütz: „Das rote „f“ muss sich bei den Verbrauchern einprägen.“