Der Festsaal war mit rund 150 Gästen bis auf den letzten Platz besetzt, die Liste der Festredner lang. Neben Vertretern der Handwerkskammer, der Kreishandwerkerschaft und der Innung, waren auch Abgeordnete des Zentralverbandes Parkett- und Fußbodentechnik, der Partner-Innung Nord-Ost sowie der Industrie angereist, um das Engagement des langjährigen Obermeisters zu würdigen.
Hausherr Werner Wittlich, Präsident der Handwerkskammer Koblenz hielt in seiner Rede ein Plädoyer für das Ehrenamt. „Das Handwerk stellt nur deshalb eine so wichtige Wirtschaftsgruppe dar, weil viele Innungsmitgliedern mit ihren Ehrenämtern den Gemeinschaftsgeist stärken“, betonte er. Viele Bereiche der handwerklichen Arbeit seien nur möglich, weil sich Menschen wie Norbert Strehle für ihr Handwerk stark machten. Nicht ohne Grund habe dieser bereits 2007 die goldene Ehrennadel der Handwerkskammer Koblenz erhalten.
Kreishandwerksmeister Detlev Börner schloss sich seinem Vorredner an. „Ohne Ehrenamt kein pulsierendes Handwerk“, fasste er zusammen. Norbert Strehle würdigte er als „kernigen Vertreter“ mit Ecken und Kanten, der sehr engagiert für das Handwerk Flagge zeige. In Anerkennung für die geleistete Arbeit überreichte er dem scheidenden Obermeister die Ehrennadel der Bundesarbeitsgemeinschaft der Kreishandwerkerschaften.
Bundesinnungsmeister Joachim Barth vom Zentralverband Parkett- und Fußbodentechnik hob in seiner Ansprache die offensive Handwerkspolitik des langjährigen Obermeisters im Zentralverband hervor. In Manier eines Gutachters bescheinigte er dem Parkettlegermeister „alle positiven Attribute und Fähigkeiten, die ein Obermeister nur haben kann“.
Auch langjährige Weggefährten Norbert Strehles wie Wilhelm Schmidt, Geschäftsführer Parkett Nord-Ost, Ehrenobermeister Hermann-Josef Dupont und Richard Kille, Berufssachverständiger für das Raumausstatter-Handwerk, fanden anerkennende Worte für den Geehrten – fachlich wie menschlich. Sichtlich gerührt von den Ehrungen und Lobesworten, ließ es sich Norbert Strehle nicht nehmen, Meilensteine seiner beruflichen Laufbahn Revue passieren zu lassen.
Den Beruf des Parkettlegers hat er von 1968 bis 1971 im Betrieb des ehemaligen Bundesinnungsmeisters Ortwin Baumann in Speyer erlernt. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Gesellenprüfung (als Landessieger), erlangte er die Hochschulreife auf dem zweiten Bildungsweg und legte nach dreijähriger Gesellenzeit seine Meisterprüfung im Parkettleger-Handwerk ab. 1981 kam er zu Erich Rosenbaum ins Institut für Fußbodentechnik in Koblenz. Vier Jahre später „beerbte“ er diesen als Obermeister. Von der Handwerkskammer Koblenz wurde er zum öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen für das Estrich-, Parkett- und Bodenleger-Handwerk berufen.
Mit seinem Ausscheiden als Obermeister macht Norbert Strehle bewusst den Weg frei für die jüngere Generation. Zum neuen Innungsobermeister wurde sein Wunschnachfolger Peter Dupont gewählt. Mit den Worten „Keine Angst. Ihr werdet mich nicht los!“ schloss der Alt-Obermeister seine Rede. Auch weiterhin bleibt er der Innung erhalten – als Ehrenobermeister und in beratender Funktion. Die anwesenden Gäste dankten es ihm mit Standing Ovations.