Kreishandwerkerschaft beim Jahresempfang der Wirtschaft

Unter dem Titel „2025 – Zukunft Mittelstand: Chancen nach der Krise“ fand am 3. September der Jahresempfang der Wirtschaft des Kreises Ahrweiler in der neuen Produktionshalle der Firma Hengsberg Security in Sinzig statt. Rund 160 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Institutionen waren der Einladung der Kreiswirtschaftsförderung gefolgt. Auch die Maler-I und Lackierer-Innung Ahrweiler war mit Obermeister Guido Lenzen und Geschäftsführer Alexander Zeitler vertreten.

Landrätin Cornelia Weigand ging in ihrer Rede auf die aktuellen Herausforderungen für Unternehmen ein. Neben den Nachwirkungen der Flutkatastrophe nannte sie insbesondere die steigenden Energiepreise, die stagnierende Konjunktur und eine zunehmende Bürokratisierung als zentrale Belastungen für den Mittelstand.

Kreishandwerksmeister Frank Wershofen griff das Thema Bürokratie auf und kritisierte die langwierigen Genehmigungsverfahren. „Es geht schneller, ein Haus zu bauen, als eine Baugenehmigung zu bekommen“, so Wershofen. Gastgeber Sascha Grzenia, Geschäftsführer von Hengsberg Security, bestätigte dies mit einem Beispiel aus eigener Erfahrung: Neun Monate habe er auf die Genehmigung für seinen Neubau warten müssen.

Trotz aller Herausforderungen betonte Wershofen die Stärke des Handwerks: „Erfolg bedeutet, Tradition und Innovation zu verbinden.“ Damit sprach er auch Innungsobermeister Lenzen und Geschäftsführer Zeitler aus der Seele. Beide setzen sich für eine enge Zusammenarbeit zwischen erfahrenen und jungen Fachkräften ein – ein Erfolgsfaktor, der Handwerk von großer Bedeutung ist.

Ein inhaltlicher Höhepunkt des Abends war der Vortrag von Prof. Dr. Mareike Heinzen vom RheinAhrCampus Remagen. Unter dem Titel „Bringt der Wachstumsbooster die Wende?“ analysierte sie die aktuelle Lage kleiner und mittlerer Unternehmen und zeigte praxisnahe Wege auf, wie Betriebe gestärkt aus Krisen hervorgehen können.

Im Anschluss nutzten Lenzen und Zeitler die Gelegenheit zum Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern aus Handwerk, Wirtschaft und Verwaltung. „Solche Veranstaltungen sind wichtig, um Impulse aufzunehmen und Netzwerke zu pflegen“, so Alexander Zeidler.


Foto: Reiner Friedsam