Verabschiedung eines langjährigen Wegbegleiters | |||||
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Verabschiedung eines langjährigen Wegbegleiters Die gut besuchte Jahreshauptversammlung der Baugewerks-Innung Rhein-Mosel-Eifel fand kürzlich im Hotel „Zur Post“ in Welling statt. Dabei wurden wichtige Themen für die Branche erörtert. Obermeister Rainer Angsten bezeichnete die aktuelle wirtschaftliche Lage als steigerungsfähig. Während der Neubausektor weiterhin schwächelt, sei die Altbausanierung gefragt. Je nach Spezialisierung der Bauunternehmen variiere die Auftragslage, doch Angsten bleibt realistisch-optimistisch: „Der Wettbewerb unter den Unternehmen wird jedoch wieder größer.“ Als Hoffnungsträger sieht er die neue Bundesbauministerin Verena Hubertz aus Trier, die sich für Bürokratieabbau und mehr bezahlbaren Wohnraum einsetzen will. Rainer Angsten berichtete außerdem über die vielfältigen Aktivitäten der Innung seit der letzten Versammlung. Besonders hervorzuheben sei die jährliche Vorstandssitzung jeweils im Betrieb eines Innungsmitglieds, die den Austausch von Ideen fördert und Einblicke in innovative Arbeitsweisen ermöglicht – ein wertvoller Ideenpool für die Branche. Ein weiteres Thema war die Bekämpfung illegaler wirtschaftlicher Tätigkeiten. Die HwK Koblenz setzt sich aktiv gegen unerlaubte Handwerksausübung ein. HwK-Rechtsanwältin Susanne Terhorst referierte über dieses Thema und die rechtlichen Konsequenzen. Dabei wurde deutlich, dass die unberechtigte Ausübung eines Handwerks als Ordnungswidrigkeit geahndet werden kann. Es ist wichtig, den Handwerksrolleneintrag abzuwarten, bevor ein zulassungspflichtiges Handwerk aufgenommen wird. Daneben kann das Betreiben eines zulassungspflichtigen Handwerks ohne entsprechende Eintragung auch einen Verstoß gegen das Schwarzarbeitsgesetz darstellen. Die HwK nimmt Hinweise auf unberechtigte Handwerksausübung oder Schwarzarbeit entgegen und leitet diese an die zuständigen Stellen weiter. Über neueste Entwicklungen aus der Bauwirtschaft referierte Andreas Theis vom Verband Bauwirtschaft RLP. Aktuelles aus der überbetrieblichen Unterweisung der Handwerkskammer war das Thema von Josef Scheuren und Manuel Balthasar von der HwK Koblenz. Rund um die Kleine Bauvorlageberechtigung informierte Rainer Angsten. „Die Vorbereitungen für den Lehrgang sind abgeschlossen, es fehlt nur noch grünes Licht der Architektenkammer“, ließ er wissen. „Wir stehen in den Startlöchern und freuen uns, wenn es losgeht.“ Zum Hintergrund: Die Kleine Bauvorlageberechtigung besagt, dass Handwerksmeister wie Maurer- oder Zimmerermeister berechtigt sind, einfache Bauanträge selbstständig einzureichen und zu bearbeiten. Das bedeutet, sie dürfen Bauvorlagen für kleinere Bauvorhaben bis zu 100 Quadratmeter Grundfläche eigenständig erstellen und bei der zuständigen Bauaufsichtsbehörde einreichen, ohne dass ein zusätzlicher Architekt oder Bauingenieur erforderlich ist. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf den Finanzen der Innung. Helmut Weiler, Geschäftsführer der Innung und Hauptgeschäftsführer der KHS Mittelrhein, präsentierte die Jahresrechnung 2024, die einstimmig verabschiedet wurde. Auch der Haushaltsplan für 2025 fand die Zustimmung des Gremiums. Mit dem Abschluss der Veranstaltung blickte Weiler auf seine letzte Jahreshauptversammlung bei der Baugewerks-Innung Rhein-Mosel-Eifel zurück, denn er wird ab Juni in den Ruhestand treten. Sein Nachfolger als Hauptgeschäftsführer ist Ulf Hoffmann. „Ich gehe mit zwei weinenden Augen“, bekannte der scheidende Hauptgeschäftsführer. Die Arbeit habe ihm sehr viel Freude gemacht, die Zusammenarbeit sei stes sehr angenehm gewesen: „Herzlichen Dank dafür.“ Auch das Innungsteam ist sich einig: „Wir werden Helmut Weiler vermissen.“ Er sei immer ansprechbar gewesen, auch bei telefonischen Anfragen. Als Kommunikationstalent habe er die Gabe, mit jedem freundschaftlich umzugehen und ihm das Gefühl zu geben, egal, um welches Anliegen es geht: Das ist wichtig, wir suchen unverzüglich nach Lösungen. Kurz: „Er war für uns ein wichtiger Wegbegleiter, den wir ungern ziehen lassen.“ Nun blickt das Innungsteam auf ein neues Kapitel in der Zukunft und dankt Helmut Weiler herzlich für sein langjähriges Engagement.
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![]() Foto: Archiv |