Handfeste Argumente für Meisterpflicht

Die Bezirksinnung Parkett- und Fußbodentechnik Koblenz-Trier (Mittelrhein/ Mosel) traf sich zur Jahreshauptversammlung im Servicehaus Handwerk in Koblenz. Die wichtigste Nachricht aus Sicht des Obermeisters Peter Dupont: In puncto Evaluierung der Rückvermeisterung kommen aus Berlin positive Signale.

 Peter Dupont bezeichnete die wirtschaftliche Lage der Branche in seinem Bericht als „stagnierend“ und „noch zufriedenstellend“, wobei die Belebung des Marktes hoffentlich anstehe, entsprechende Impulse aus Berlin erwartet würden. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Obermeister Dominik Kison informierte er weiter über Neues aus Berlin vom Bundesverband Parkett und Fußbodentechnik (BVPF). Dieser hielt jüngst seine Jahresversammlung im Berliner Haus des Deutschen Handwerks ab. Das Interesse an der Veranstaltung war groß. Es gibt landesweit 19 regionale Innungen, die meisten Obermeister folgten der Einladung.

 Auf der Tagesagenda stand u.a. die erwähnte Evaluation der Rückvermeisterung. „Die Zeichen aus Berlin sind sehr positiv“, schilderte Peter Dupont. „Ob Umweltschutz, Gefahrstofferkennung oder Verbraucherschutz: Wir haben handfeste Argumente bei der Meisterpflicht zu bleiben und das wird vom Ministerium auch klar gesehen.“ Zum Hintergrund: Im Jahr 2004 wurde die Handwerksordnung reformiert, wodurch viele zulassungspflichtige Handwerke in die zulassungsfreie Kategorie überführt wurden. Das bedeutete: Man brauchte keinen Meistertitel mehr, um sich zum Beispiel als Parkettleger selbstständig zu machen. Seit 2020 wurden einige dieser Handwerke jedoch wieder meisterpflichtig, darunter auch die Parkettleger. Dies begründete man u.a. damit, Qualität, Ausbildung und Verbraucherschutz zu sichern sowie die Ausbildungsleistung im Handwerk zu stärken.

 Das Gesetz schreibt aber auch vor, dass innerhalb von fünf Jahren eine Bewertung vorgenommen wird, ob die Regelung wirkt wie beabsichtigt. Noch läuft der Evaluierungsprozess des Bundeswirtschaftsministeriums. Es muss formal bestätigt werden, ob die Rückvermeisterung weiterhin Bestand hat, angepasst oder aufgehoben wird – bislang scheint alles in Richtung Beibehaltung zu gehen.

 Weiter informierte Peter Dupont darüber, dass der BVPF mit Michel Durieux wieder einen Geschäftsführer hat: „Wir sind sehr froh, dass wir ihn haben.“ Zuvor waren die Geschäfte bereits einige Monate interimsweise von ihm geführt worden. Der Rechtswirt, Volkswirt und Betriebswirtschaftler kommt aus dem Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, in dem er auch weiterhin als Hauptabteilungsleiter Unternehmensentwicklung tätig ist.

 In gekonnter Manier trug Hauptgeschäftsführer Helmut Weiler von der Kreishandwerkerschaft Mittelrhein alles Wichtige rund um die Finanzen der Innung vor. Begleitet wurde er von Thomas Dudkiewicz, der fortan als dritter Geschäftsführer die Geschicke der KHS neben Alexander Zeitler und dem neuen Hauptgeschäftsführer Ulf Hoffmann leiten wird. Helmut Weiler geht in den Ruhestand, die Versammlung würdigte sein langjähriges Engagement. Die Jahresrechnung 2024 wurde einstimmig angenommen, Vorstand und Geschäftsführung entlastet. Auch der Haushaltsplan 2026 stieß auf einhellige Zustimmung.

 Einen informativen Fachvortrag zum Thema „Asbest und Gefahrstoffe in Gebäuden: erkennen, bewerten und beurteilen“ hielt der Diplom-Ingenieur und Sachverständige Hans-Joachim Rolof. Quintessenz: Es darf aus Sicht des Handwerks definitiv nicht so bleiben, dass die Prüfpflicht auf Gefahrstoffe beim Auftragnehmer liegt.

 Abschließend stellte Emil Kison einen innovativen Service vor: ein selbstentwickeltes, auf Künstlicher Intelligenz basierendes Programm, das den Büroalltag erheblich erleichtern kann.

Die Innung blickt optimistisch in die Zukunft und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit.