Raumausstattern fehlt der Berufsnachwuchs
Wenn es um die Ausstattung von Privaträumen, Restaurants, Hotels, Theatern, Geschäftsräume oder Konzerthallen geht, sind sie die Experten: die Raumausstatter. Doch der Branche fehlt der Berufsnachwuchs. Dies wurde auf der jetzigen Jahreshauptversammlung der Raumausstatter- und Sattler-Innung Mittelrhein deutlich. Die Versammlung fand im Koblenzer Servicehaus Handwerk statt.
„Wenn ich jungen Leuten erklären sollte, was an dem Beruf so lohnenswert ist, würde ich sagen, es ist ein schöner, kreativer Beruf“, schildert Paul Günther, Obermeister der Innung. „Man hat von A bis Z alles in der Hand, sieht das Ergebnis, der Kunde freut sich - und nicht zuletzt kann man sich auch für sich selbst den Lieblingssessel kreieren“, fügt er mit Augenzwinkern hinzu. Denn auch das Entwerfen und Restaurieren von Polstermöbeln gehört zu seinem Metier.
Leider nur ist der Beruf wenig bekannt. Wie so vielen anderen Handwerksbranchen auch, gehen den Raumaus-stattern die Berufsnachfolger aus.
Jahre 2004 abgeschafft wurde. Folge: Die Lehrlingszahlen gingen noch weiter zurück. Mittlerweile ist die Meisterpflicht wieder eingeführt, doch noch immer ist die Lage brisant.Wer sich traditionell um die Ausbildung kümmert, sind Innungsbetriebe. Auch hier würde sich Paul Günther mehr Zulauf wünschen. Vielen Handwerksunternehmern sei nicht bekannt, welche Vorteile eine Innungsmitgliedschaft biete. „Man hat immer einen Ansprechpartner, schnelle Rechtshilfe und man kann an diversen Pools teilnehmen, wie etwa dem Strom-Gas-Pool“, nennt Günther nur einige Vorteile von vielen.
Seit 1990 ist er im Innungsvorstand aktiv, damals noch als Obermeister der Innung Neuwied. Für seine besonderen Verdienste erhielt er nun im Rahmen der Jahreshauptversammlung die Silberne Ehrennadel des Zentralverbandes aus den Händen des Präsidenten Ralf Vowinkel – eine verdiente Anerkennung für viele Jahre vorbildlichen ehrenamtlichen Engagements.