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Interview mit Obermeister Thomas Brahm

 

Interview mit Obermeister Thomas Brahm


Sie sind seit 2013 Obermeister der Steinmetz- und Steinbildhauer-Innung Mittelrhein und nun zum dritten Mal gewählt worden. Was waren Ihre Gründe, sich erneut zur Wahl zu stellen?

Thomas Brahm: Ich hätte das Amt gerne in jüngere Hände abgegeben. Aber offenbar fehlt es den jungen Leuten an Mut, hier anzupacken. Schade, denn der Obermeister ist ja oftmals derjenige, der gestaltet. Ich würde gerne vermitteln wollen, dass es sich lohnt, ein Ehrenamt zu übernehmen. Denn die Innung bietet zahlreiche Vorteile.

 

Welche Vorteile sind das aus Ihrer Sicht?

Nur gemeinsam können wir politisch Einfluss nehmen. Wir sind das Sprachrohr der Handwerker unseres Bezirks. Wenn jeder allein für sich kämpft, kommen wir nicht dahin. Aber es gibt noch viele Vorteile mehr: den Rechtsbeistand, günstigere Stromtarife für die Gemeinschaft, bessere Tarife für die Versicherung der Fahrzeugflotte, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Das Servicepaket ist schon sehr gut, vom Dokumentenservice bis zur Beratung bringt es jede Menge Mehrwert. Sehr wichtig ist auch die Öffentlichkeitsarbeit. Als große Gruppe werden wir viel stärker wahrgenommen. Und dann gibt es noch Ausnahmesituationen wie Corona oder die Flutkatastrophe im Ahrtal: Sich in solchen Ausnahmezeiten zu unterstützen, da ist die Innung natürlich besonders wichtig.

 

Wie geht es den Kollegen an der Ahr, wie viele Betriebe sind von der Flutkatastrophe betroffen und wie konnten Sie als Innung helfen?

Drei Betriebe aus unserer Innung Mittelrhein sind betroffen. Sie sind alle wieder im Aufbau begriffen. Die Maschinen laufen allerdings nur zum Teil. Es braucht viel Geduld. Wir als Innung haben gemeinsam mit dem Bundesverband Deutscher Steinmetze und dem Lions Club Rheingoldstraße eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Das Steinmetzhandwerk sammelte knapp 90000 €, der Lions Club gab noch einmal 14000 € dazu. Das Geld ging direkt an die betroffenen Privatpersonen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Außerdem haben wir auch tatkräftig beim Aufräumen mit angepackt – und mental unterstützt. Ich glaube, das hat gezeigt, dass das Steinmetzhandwerk zusammenhält.

 

Sie sprachen die Wichtigkeit der Öffentlichkeitsarbeit für Steinmetze an. Was würden Sie gerne vermitteln wollen?

Zum Beispiel, was für einen schönen, lukrativen und kreativen Beruf wir haben, der leider zu wenig gesehen wird. Wir machen genau das, was gerade gefragt und nötig ist: Wir arbeiten mit regionalen Produkten, den hiesigen Naturwerksteinen, wir brauchen keine Steine aus China. Wünschenswert wäre, wenn junge Leute wüssten, wie vielfältig der Beruf ist. Wir schaffen nicht nur Grabmale. Auch Denkmalschutz, zum Beispiel, gehört dazu, das Konservieren, Restaurieren, Renovieren von Kulturgütern. Klöster, Kirchen, Dome, Burgen, Schlösser, Gerichtsgebäude: Hier kann sich der Steinmetz austoben. Auch die künstlerische Ausgestaltung von Innenräumen, etwa Altarräumen, gehört zu seinem Handwerk. Und dann alles rund um den Bau wie etwa Treppen, Gartenwege, Tische, Küchenarbeitsplatten, Kamine, Skulpturen, Brunnen und vieles mehr. 

 

Ein Blick in die Zukunft: Was steht jetzt ganz oben auf Ihrer Agenda?

Ein wichtiges Ziel wäre, mehr junge Leute auf uns aufmerksam zu machen und für den Beruf zu begeistern. Wir Innungsmitglieder stellen gerne Ausbildungsplätze zur Verfügung. Welche Betriebe zu uns gehören, ist zum Beispiel auf unserer Seite www.inn-stein.de zu sehen. Ich stehe auch gerne für Fragen zur Verfügung. Weiter möchte ich das Wir-Gefühl der Innung weiter stärken und unsere Leistungen nach außen zeigen. Wir sind keine Konkurrenz, wir stärken uns, gehen kollegial miteinander um. Es wäre schön, wenn wir noch mehr Mitglieder gewinnen könnten. Ich werde persönlich einzelne Betriebe ansprechen, um auf uns aufmerksam zu machen. Schließlich ist mir die Innung ein Herzensanliegen.


Foto: Archiv





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