Virtuelle Jahreshauptversammlung der Kfz-Innung Mittelrhein im Zeichen von Corona und AÜK
Mit ihrer ersten virtuellen Jahreshauptversammlung am 14. Dezember letzten Jahres startete die Kfz-Innung Mittelrhein in den zweiten harten Lockdown. „Wir haben schwere Zeiten hinter uns und jetzt noch schwierigere vor uns“, brachte Obermeister Hans-Werner Norren die Lage auf den Punkt. Aber es gibt einen Lichtblick. Während der Verkauf schließen muss, dürfen die Werkstätten im Lockdown noch aktiv sein. Das bedeutet, die Innungsbetriebe sind für ihre Kunden auch in diesen schwierigen Zeiten da.
Was die Betriebsinhaber besonders freuen dürfte: Auf Wunsch wird ihnen eine bürokratische Hürde abgenommen, die noch zusätzlich zum Coronaproblem im Raum steht. Hierüber berichtete Pascal Gebhard, technischer Referent des Landesinnungsverbandes. Es geht um AÜK, die „Akkreditierte Überprüfung im Kraftfahrzeuggewerbe“. Dahinter verbirgt sich das Qualitätsmanagementsystem des Deutschen Kfz-Gewerbes. Dieses System ermöglicht es den anerkannten Werkstätten, auch weiterhin Prüfungen wie die Abgasuntersuchung durchzuführen.
Denn alle Kfz-Betriebe, die amtliche Fahrzeuguntersuchungen und -prüfungen anbieten wollen, brauchen zukünftig eine Akkreditierung nach ISO 17020. Hiermit möchte das Bundesverkehrsministerium sicherstellen, dass die Qualität bei amtlichen Prüfungen hoch bleibt und unparteiisch geprüft wird. Die Folge ist: Alle Werkstätten, die solche Prüfungen anbieten wollen, müssen künftig entweder selbst nach ISO 17020 akkreditiert sein – was aber mit erheblichem Aufwand und Kosten verbunden ist - oder aber sie schließen sich dem oben erwähnten akkreditierten Qualitätsmanagement des Bundesinnungsverbandes an.
Momentan läuft die Umsetzung. Innung, Kreishandwerkerschaft und Verband helfen im Verbund, um alle Betriebe ins Boot zu holen. „Eine Mammutarbeit“, wie Ulf Hoffmann, Geschäftsführer der KHS Mittelrhein berichtet. Gilt es doch, für jede einzelne Werkstatt zahlreiche Punkte zum neuen Qualitätsstandard abzufragen und, falls noch nicht vorhanden, umzusetzen. „Wir haben aktuell 196 AU-Betriebe“, so Ulf Hoffmann zum Stand der Dinge. „122 davon haben wir bereits vertraglich einbinden können. Ende des Jahres werden es vermutlich 140 sein.“
Auch rund um den Berufsnachwuchs gibt es positive Neuigkeiten. Bereits seit dreizehn Jahren werden die theoretischen Prüfungen in der Innung digital durchgeführt. Im letzten Jahr wurden sie sogar auf ein neues Level gehoben. Eine innovative Plattform für Prüfungsmanagement und das bemerkenswerte ehrenamtliche Engagement des Prüfungsausschusses machen es möglich. Nun laufen die Gesellenprüfungen 4.0 so gut, dass sich auch die Kfz-Innung Unterlahn anschließen wird.
Digital konnten auch die Regularien der Kfz-Innung Mittelrhein in der jetzigen Versammlung problemlos abgewickelt werden. Da eine Präsenzveranstaltung wegen der Pandemie nicht möglich war, wurde im Rahmen der Konferenz online erfolgreich über die Jahresrechnung und die Haushaltsplanung abgestimmt. Ulf Hoffmann bedankte sich für die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Innungsteam und dem Verband. „Wir hoffen sehr, dass im nächsten Jahr wieder alles in geordneten Bahnen verläuft“, schloss Hans-Werner Norren die Sitzung. „Bis dahin wünsche ich Ihnen: Kommen Sie gut durch die schwierige Zeit und bleiben Sie gesund.“