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Lockdown verlängert: Friseure in großer Sorge

 

Der graue Haaransatz wird groß und größer, man fühlt sich immer ungepflegter: Dass die Frisiersalons geschlossen sind, macht vielen Kunden zu schaffen. Noch viel schlechter aber geht es den Friseuren selbst, denn sie werden von Existenzängsten geplagt. Wir haben bei der Friseur-Innung Mittelrhein nachgefragt. Tenor: Es ist viel Verständnis für die Coronamaßnahmen da. Dringend aber bräuchten die Betriebsinhaber staatliche Unterstützung.

 „Je länger die Schließung dauert, desto schlimmer ist es für uns natürlich“, erklären Gabi Berkler aus Koblenz, Judith Rössner aus Diez und Oliver Schmidt aus Nastätten. Viele Betriebe stünden nach dem zweiten Lockdown kurz vor dem Kollaps. „Es gibt nur zwei Optionen: Wir müssten so bald wie möglich wieder öffnen können. Oder wir bräuchten auch als Selbstständige staatliche Unterstützung.“ Denn die, schildern die drei Meister/innen, die die Innung kommissarisch leiten, komme hierzulande zu kurz.

 „Förderinstrumente wie Sofort- und Überbrückungshilfe greifen nicht bzw. kommen nicht zeitnah zur Auszahlung“, berichten sie. Vor allem fehle die Unterstützung des Unternehmers selbst. „Dabei laufen die Fixkosten ja weiter.“ Wie aber sollen Miete und Beiträge für Kranken- und Rentenversicherung weitergezahlt werden, wenn keine Einnahmen mehr da sind?

 Die Friseure gehören zu den Branchen im Handwerk, die zu Pandemiezeiten die meisten Federn lassen müssen. Bereits im ersten harten Lockdown wurden die Salons geschlossen. Es folgten Investitionen, um den Friseurbesuch im Sommer und zu Lockdown light-Zeiten sicher zu machen: Masken, Umhänge, Trennwände, Desinfektionsmittel. Nur jeder zweite Platz durfte besetzt werden. Judith Rössner etwa erzählt: „Ich habe zwölf Plätze, konnte aber nur sechs besetzen.“ Wegen der zusätzlichen Hygienemaßnahmen kostet jeder Kunde fünf bis zehn Minuten mehr Zeit.

 „Mindestens viertausend Euro pro Salon haben die Maßnahmen gekostet“, schätzen Berkler, Rössner und Schmidt. „Wir haben alles getan, um Sicherheit zu gewährleisten. Auch Studien untermauern: Friseurbesuche stellen kein erhöhtes Coronarisiko dar.“ Umso bitterer stellt sich der zweite Lockdown dar.

 Gerne wollen die Friseure ihren Beitrag leisten, damit das Virus eingedämmt wird. Aber sie brauchen Hilfe. Wie das aussehen könnte, zeige neben Nordrhein-Westfalen das Beispiel Baden-Württemberg. Hier schließt der sogenannte „fiktive Unternehmerlohn“ die schmerzhafte Förderlücke. In Abhängigkeit vom individuellen Umsatzrückgang wird dem Unternehmer monatlich ein Betrag von bis zu 1180 Euro ausbezahlt.

 „Schließungen, weniger Kunden, Mehraufwand: Hier in Rheinland-Pfalz dagegen ist es so, dass wir auf dem Schaden sitzen bleiben“, schildern die Meisterinnen und Meister. Weh tut es ihnen auch zu sehen, wie die Kunden leiden. Manch einer so sehr, dass die Friseure sich unter Druck gesetzt sehen und unschöne Anrufe erhalten. „Da können wir leider nichts machen“, resümiert Oliver Schmidt. Einen Stich ins Herz versetzt es den Betriebsinhabern jedoch schon, wenn in der Öffentlichkeit ganz offensichtlich von einem Profi frisierte Fußballer oder andere Promis zu sehen sind: „Da ist der Gedanke an Schwarzarbeit sicher nicht zu weit hergeholt.“

 Die Innungsmitglieder aber setzen auf Sicherheit und Ehrlichkeit. „Wir sind froh, dass wir die Gemeinschaft haben“, sagt Gabi Berkler. „Gemeinsam können wir uns in der Politik Gehör verschaffen.“

 Sie freut sich, dass die meisten Kunden viel Verständnis haben und geduldig auf ihre nächste Profibehandlung warten. Bis dahin gibt es ein ganz kleines Trostpflaster: Viele Salons verkaufen Pflegeprodukte, die abgeholt werden können – einfach mal beim Lieblingsfriseur nachfragen. 


Foto: Archiv





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