Verpackungsgesetz den Schrecken genommen
Konditoren-Innung RLP sorgte in puncto Verpackungsgesetz für Durchblick
Aus vielen guten Zutaten schufen die Backexperten der Konditoren-Innung RLP auf ihrer Jahreshauptversammlung ein ansehnliches Werk. Tagesordnungspunkte der Innung rund um Obermeister Erwin Schmidt waren u.a. das neue Verpackungsgesetz, die geplante Novellierung der Ausbildung zur Fachverkäuferin mit Schwerpunkt Konditorei, die Tarif-Empfehlungen zu Löhnen und Ausbildungsvergütungen, Ergänzungswahlen zum GP-Ausschuss Trier, Umgang mit dem Topf-Secret Verbraucherportal und vieles mehr.
Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk mit dem Schwerpunkt Konditorei ist zweifelsfrei ein schöner Beruf. Aber es klingt nicht sehr aufregend. Vielfach ist man der Meinung: Das Kind braucht einen neuen Namen. Vor allem aber gilt es, die Ausbildung zu novellieren und die Lerninhalte an die Bedürfnisse der heutigen Zeit anzupassen. Auch Aufstiegsmöglichkeiten soll es künftig für die Fachverkäuferinnen geben. Man darf also gespannt sein. Mehr Ernährungsberatung, mehr Einblicke in den Herstellungsprozess in der Backstube, Praxisanteile: Vorschläge, wie die neue Ausbildung gestrickt sein sollte sowie Titelvorschläge nimmt der Deutsche Konditorenbund (DKB) gerne entgegen, forderte Julia Gustavus, Geschäftsführerin des DKB, alle Interessenten zum Nachdenken auf. Zu beachten sei allerdings, dass die Mühlen der Bürokratie langsam mahlen. Erst in mehreren Jahren werde das Endergebnis der Bemühungen sichtbar sein.
Wie für jedes Handwerk gilt auch für die Konditoren: Netzwerke bis ganz nach oben geknüpft bilden ein ideales Medium, um auch auf Bundesebene mit seinen Anliegen, Bedürfnissen und Wünschen gehört zu werden, betonte die Geschäftsführerin. Das ist wichtig, denn schließlich müssen Entscheidungsträger von oben wissen, was an der Basis läuft. Eine Etage „über“ der Konditoren-Innung Rheinland-Pfalz agiert der DKB. Julia Gustavus ist viel unterwegs und nach Kräften bemüht, dem Dachverband „ein Gesicht zu geben.“ Ob Teilhabe an der grünen Woche, der IHM oder Tortenanschnitt durch die Bundeskanzlerin auf dem PKM-Sommerfest: Der Konditorenbund ist mit dabei. Hier kann z.B. bis nach ganz oben kommuniziert werden, wie sich etwa europaweite Gesetzesänderungen, die in der Regel mit Blick auf große Konzerne ersonnen wurden, auf den „kleinen“ Handwerksbetrieb auswirken.
Beispiel neues Verpackungsgesetz, das im Januar die bisherige Verpackungsverordnung ersetzte. Hier konnten Innung und Kreishandwerkerschaft Mittelrhein mit ihrem Referenten Jörg Becher vom DKB für Durchblick sorgen. Hintergrund: Die Umwelt schonen zu wollen ist ein ehrenwertes Ziel. Wer Verpackungen in Deutschland in Verkehr bringt, muss sich darum kümmern, dass diese später ordnungsgemäß entsorgt werden. Geht es um große Mengen Plastik und Papier, muss fraglos eine strikte Regelung her. Für den „kleinen“ Handwerksbetrieb stellt es sich allerdings komplizierter dar, müssen Verwaltungsaufwand und Kosten doch noch in einem angemessenen Verhältnis zum Nutzen stehen. Jörg Becher wusste Rat. Er nahm Sorgen, übersetzte das Verwaltungsdeutsch in verstehbare Sprache und gab den Konditoren konkrete Anleitungen zur Handhabung des neuen Gesetzes mit auf den Weg. Mehr noch: Weiterhin ist der DKB auf politischer Ebene um die Vereinfachung des Procederes bemüht, versprach er.
Schlussendlich standen Ergänzungswahlen an. Gewählt wurden zwei neue Arbeitgebervertreter des Gesellenprüfungsausschusses Trier: René Weber und Rudolf Pull