Ein wertvoller Beitrag zur Qualitätsssicherung:
Die im November 2018 erscheinende „Schnittstelle Bad“ verbessert die Koordination zwischen Installateur und Fliesenleger
Eine Badrenovierung steht ins Haus. Doch wofür ist eigentlich der Installateur zuständig und was macht der Fliesenleger? Hier Klarheit und somit wasserdichte Rechtssicherheit für den Handwerker wie für den Kunden zu schaffen, ist Thema der neuen Fachinformation „Schnittstelle Bad“. Sie steht kurz vor der Veröffentlichung und wurde maßgeblich von Stephan Bongartz aus Koblenz erarbeitet. Da die neue Fachinformation des Zentralverband des Deutschen Baugewerbes in Berlin noch nicht veröffentlicht ist, wurden im Rahmen des jüngsten Quick-Info Seminars der Fliesenleger-Innung Mittelrhein im Koblenzer Servicehaus Handwerk, gewerkübergreifende, technische und rechtliche Details zwischen den Gewerken Sanitär und Fliese vorgestellt.
Bereits seit vielen Jahren sind die Koblenzer-Quick-Info Seminare ein Erfolgsrezept. Als willkommene Plattform, um über neueste Entwicklungen, Probleme oder Rechtsstreitigkeiten zu diskutieren, erfreuen sie sich großer Beliebtheit. So auch dieses Mal. Das jetzige Fachseminar richtete sich an alle Mitgliedsbetriebe aus dem Fliesenleger-, Estrichleger- und Sanitärhandwerk. Geladen waren erfahrene Referenten.
Der von der HWK Koblenz für das Gewerk Bautenschutz ö. b. u. v. Sachverständige und stellvertretende Obermeister der Innung Stephan Bongartz stellt im Rahmen der Quick-Seminare regelmäßig technische Neuerungen und Informatives aus den neusten technischen Merkblättern und Regelwerken vor. So wurde auch das erste Regelwerk für Bodenbeläge in Großküchen vorgestellt, welches in Zusammenarbeit zwischen dem Verband der deutschen Fachplaner und dem ZDB unter Mitarbeit von Stephan Bongartz entstanden und seit Juli 2018 auf dem Markt ist. Als solcher hat er bereits viele unsachgemäß ausgeführte Arbeiten gesehen, inklusive unzähliger Wasserschäden.
Aufgrund dieser Tendenz und angesichts stets neu entwickelter Baustoffe sei es umso wichtiger, Normen und Richtlinien festzulegen, die schwarz auf weiß fixieren, wie handwerkliche Arbeiten auszuführen sind und von wem – so wie die neue „Schnittstelle Bad“, die die Koordination von Sanitär und Fliese verbessern möchte.
Vor der Ausführung aber ist Planung angesagt. Darauf verwies Obermeister Diplom-Ingenieur Detlef Börner, Mitglied im Normungsausschuss. „Innenraumabdichtung als Planungsauftrag“ lautete sein Fachvortrag. Geht es um Abdichtungen im Innenraum, ist der Fliesenleger der Fachmann der Wahl. Die Verantwortung für die Planung aber hat der Architekt inne, so Detlef Börner. Die hierzu im letzten Jahr erschienenen neuen Abdichtungsnormen legen genau fest, welche Materialien wie und wo einzubauen sind. Geht es ums Badezimmer, informiert nun darüber hinaus künftig „Schnittstelle Bad“ en détail, was noch in den Aufgabenbereich des Installateurs fällt und wann der Fliesenleger auf den Plan tritt.
Qualitätssicherung ist das Zauberwort. Nicht zu überschätzen, so die Experten, wäre hier auch die Wiedereinführung der Meisterpflicht. Unter dem Punkt „Neues aus Berlin“ gab Detlef Börner Anlass zu verhaltenem Optimismus: „Man ist mit der Ausbildungssituation unzufrieden. Es gibt Interesse, dass der Meistertitel im Fliesenlegerhandwerk wieder eingeführt wird – und das gilt für die Parteien aller Couleur.“
Der Datenschutz-Grundverordnung für Kleinbetriebe nahm sich Ulf Hoffmann an, Geschäftsführer der Fliesenleger-Innung Mittelrhein. Er lieferte den Betriebsinhabern wertvolle und schnell umsetzbare Tipps – auf dass sie sich beim Thema Datenschutz auf sicherem Terrain bewegen können. Auch zu „Fördermitteln für barrierefreie Umbauten“ hatte Hoffmann neueste Infos im Gepäck. Am Ende gab es wie stets viele lebendige Diskussionsbeiträge und weitere Einzelgespräche.