Auf diese Innung kann man bauen
Baugewerks-Innung Ahrweiler auf der Suche nach Berufsnachwuchs
Auf diese Innung kann man bauen: Die Baugewerks-Innung Ahrweiler hat sich neben der Arbeitssicherheit auch die verstärkte Suche nach Berufsnachwuchs auf die Fahne geschrieben. Denn gute Azubis sind schwer zu bekommen. Auf der Jahreshauptversammlung im Hotel Krupp in Bad Neuenahr-Ahrweiler beratschlagte das Team, das drei neue Innungsmitglieder in seinen Reihen begrüßte, wie junge Leute für einen handwerklichen Beruf in der Baubranche gewonnen werden können.
Eine goldene Brücke von der Schule in den Handwerksberuf muss mancher Unternehmer bauen, wenn er in Zeiten der Überakademisierung nach Azubis sucht. Davon können auch Zimmerer, Baubetriebe, Fliesenleger, Dachdecker, Straßenbauer, Maurer und Co. ein Lied singen. In Sachen Nachwuchswerbung konnte die Baugewerks-Innung beim Tag der offenen Tür der Berufsbildenden Schule des Landkreises Ahrweiler punkten. Hier war neben den Informationen zu den einzelnen Berufsbildern auch gleich handfestes Zupacken gefragt. Interessenten konnten einen runden Holztisch mit einer mittigen Aussparung für Getränkekästen erstellen. Eine Idee, die ankam.
Wichtig ist dem Innungs-Team, den Schulabgängern zu vermitteln, wie vielseitig die Bauberufe sind. „Nur Handsäge und Bohrmaschine, das war einmal“, sagt Obermeister Reinhard Adams. Auch für Menschen, die sich für Digitalisierung begeistern können, bieten sich heute passende Betätigungsfelder. CNC-gesteuerte Maschinen sind Wunderwerke neuester Technik. So gibt es z.B. mittlerweile individuell programmierbare Plattenzuschnittmaschinen.
Doch neben der Präsenz auf Berufsfindungsveranstaltungen hatte der Obermeister einen weiteren, allerdings nicht kostenfreien Tipp parat. Die Firma Einstieg bietet in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung des Kreises Ahrweiler und dem Büro für Zukunft den Ausbildungstag Ahrweiler an. Ziel ist es, für regionale Arbeitgeber passende Schulabgänger zu finden. Hierfür suchen die Mitarbeiter die Schulen auf, um in den Abschlussklassen als „Headhunter“ nach geeigneten jungen Leuten zu suchen.
Gut bewährt hat sich auch die Initiative mancher Schulen, ein einjähriges Berufspraktikum anzubieten. Einmal in der Woche besuchen die Schüler im Rahmen dieses Praktikums ein Handwerksunternehmen und arbeiten im Berufsalltag mit. So kann schon mit großer Sicherheit eruiert werden, ob dieser Beruf bzw. dieses Unternehmen für den jungen Menschen passend ist oder nicht.
Wer einmal anfängt, in der Baubranche an seiner Zukunft zu „bauen“, bekommt bei entsprechendem Einsatz keine Steine in den Weg gelegt. Mit großem Erfolg konnten Maurer Christoph Schneider (Ausbildungsbetrieb Augel in Weibern) und Zimmerer Lukas Mosen (Florian Schmickler Holzbau in Sinzig) jüngst aus der Gesellenprüfung je als Prüfungsbester in ihrem Handwerk hervorgehen. Sie erhielten als Anerkennung von der Kreissparkasse jeweils 500 Euro.
Doch nicht nur das Recruiting, sondern auch alt bekannte Themen wie die Arbeitssicherheit spielen bei der Innung eine bedeutende Rolle. „In Zukunft werden wir wie gehabt weitere Seminare hierzu anbieten“, so Reinhard Adams. Denn Sicherheit wird groß geschrieben bei den Mitgliedern der Baugewerks-Innung Ahrweiler.
Weitere Themen auf der Jahreshauptversammlung stellten die Servicevorträge dar. Mit „Datenschutz im Handwerk“, vorgetragen von Rechtsanwalt Daniel Wald, und „Neuer Tarifvertrag“, referiert von Rechtsanwalt Dr. Norbert Dreisigacker, kamen zwei wichtige Punkte mit Klärungsbedarf auf den Tisch.
Alles Finanzielle mit Jahresrechnung und Haushaltsplan fand einhellige Zustimmung seitens der Innung. Es obliegt dem Team der Kreishandwerkerschaft mit Helmut Weiler, der vom Geschäftsführer zum Hauptgeschäftsführer aufgestiegen ist.
Schlussendlich fand die gelungene Versammlung ihren Abschluss bei einem Abendessen mit vielen Fachgesprächen unter Kollegen.