Fliesenleger-Innung Mittelrhein kann 13 neue Gesellen freisprechen
Wellness-Oasen schaffen und vor allem alles fachgerecht Abdichten: Hier sind die Fliesenleger die Experten der Wahl. 13 neue Gesellen konnten jetzt in der Handwerksfamilie willkommen geheißen werden. Sie wurden im Buga-Pavillon auf dem Gelände des Koblenzer Zentrums für Ernährung und Gesundheit feierlich per Loslösungsspruch aus der Lehre hinaus ins Gesellenleben entlassen.
Dass die Fliesenleger beste Zukunftsaussichten haben und anders als mancher Akademiker sicher nicht am Hungertuch nagen müssen, hob Detlef Börner, Obermeister der Fliesenleger-Innung Mittelrhein, in seiner Rede hervor. Denn die jungen Leute, die ihr Handwerk von der Pike auf gelernt haben, werden gebraucht, vor allem als Fachleute für die Abdichtung. Auf einen Quadratmeter Boden fallen in Deutschland jährlich 880 Liter Wasser, erklärte Frank Runnebaum, Prüfungsvorsitzender des Meisterprüfungsausschusses. Auf einem Quadratmeter Duschfläche hingegen sind es satte 32000 Liter jährlich. Und die wollen gehalten sein, ansonsten kann die Renovierung empfindlich teuer werden.
„Zeigen Sie Ihren Kunden, dass Sie das können“, ermunterte Runnebaum die jungen Männer. Marco Bauer, Assistent der Leitung des Berufsbildungszentrums der HwK Koblenz, gratulierte im Namen der Handwerkskammer, KH-Hauptgeschäftsführer Karlheinz Gaschler sprach für das Team der Kreishandwerkerschaft Mittelrhein. Er berichtete von Anrufen in der Kreishandwerkerschaft. Ratlose Betriebsinhaber suchen dringend Berufsnachwuchs: „Haben Sie einen guten Elektroniker für mich, einen Fliesenleger, einen Heizungsbauer?“ – „Ich könnte angesichts des Fachkräftemangels Kopfgeld kassieren“, so Gaschler.
Die 13 neuen „Experten mit Seltenheitswert“ wird es freuen. Gleichwohl wurde ihnen der Abschluss nicht geschenkt. Denis Dreimüller, Prüfungsvorsitzender des Gesellenprüfungsausschusses, berichtete von der kniffligen Aufgabe. Eine Dusche mit einseitigem Gefälle war zu errichten. Bei 11 Durchgefallenen ist die Quote derer, die diese Gesellenprüfung nicht geschafft haben, hoch, so Christof Wenz, Fachlehrer der Berufsbildenden Schule Lahnstein. Umso stolzer können die jungen Leute sein, die gleich im ersten Anlauf erfolgreich waren. Die drei Prüfungsbesten sind Timmy Becker (Bernd Fischbach, Betzdorf), Fabian Reglin (Fliesenstudio Meyer, Katzenelnbogen) und, auf Platz 1, Florian Tietz (Fliesen Kreativ, Betzdorf).