Prüfungsergebnisse geben Handwerkern zu denken
Meister aus der Elektro-Innung sind mit den in der Ausbildung gezeigten Leistungen nicht immer zufrieden
Die Ergebnisse der jüngsten Gesellenprüfung im Elektrohandwerk waren ein Diskussionsschwerpunkt in der Jahreshauptversammlung der Elektro-Innung Rhein-Lahn in der Miehlener „Rose“. Lehrlingswart Lutz Dietrich teilte mit, dass von neun Auszubildenden zwei nicht bestanden, während zwei weitere sehr gute Leistungen zeigten. Die übrigen Fünf aber erreichten mit sehr deutlichen Wissenslücken gerade eben ein „ausreichend“.
So konnte es nicht verwundern, dass die Thematik Ausbildungsnachweis sehr eingehend besprochen wurde. Mitglieder des Prüfungsausschusses bemängelten schlampig, verspätet oder gar nicht vorgelegte Berichtshefte und empfahlen allen Ausbildern eindringlich, mehr auf diese Pflichtaufgabe aller Auszubildenden zu achten. Schon im Eigeninteresse, denn wenn wichtige Ausbildungsinhalte, die ja per Unterschrift des Meisters dokumentiert werden, nicht genannt und demzufolge auch nicht behandelt wurden, so sei dieser Mangel dem Ausbildungsbetrieb anzulasten.
Lasches Interesse beklagt
Geschäftsführer Alexander Zeitler hatte einen ausführlichen Merkbogen ausgearbeitet mit den wichtigsten Kriterien für ein sachgerecht geführtes Berichtsheft, das der Lehrling während seiner Arbeitszeit ausfüllen sollte. In einer lebhaften Aussprache bemängelte man auch Versäumnisse der Schulen und des Elternhauses, fehlende Grundkenntnisse und ein lasches Interesse vieler junger Menschen am eigenen Vorwärtskommen.
In seinem Jahresbericht nannte Obermeister Dieter Pfaff dann Jonas Wagner aus Hinterwald, den Prüfungsbesten des Vorjahres, als leuchtendes Beispiel. Er erhielt wie auch der diesjährige Prüfungsbeste Martin Braun vom Gemmericher Ausbildungsbetrieb Palm die mit 500 Euro dotierte Förderung der Volksbank Rhein-Lahn.
Pfaff dankte dem Prüfungsstab für hervorragende Arbeit. Er berichtete vom guten Besuch der Elektrotechnikmesse in Dortmund und einem Besuch im Technikmuseum Speyer, vom Ergebnis der letzten Tarifverhandlungen, vom Sommerfest der Kreishandwerkerschaft an der Plätzer Mühle und von einer gelungenen Altmeisterfeier in Nassau. Bei einer fachlichen Fortbildung mit Hausmeistern des Kreises habe man klare Grenzen abgesteckt zu Arbeiten, die dem Fachmann vorbehalten bleiben müssten. Eine ähnliche Weiterbildung wäre auch für die Hausmeister der Verbandsgemeinden empfehlenswert.
Haushalt schnell gebilligt
Der stellvertretende Obermeister Stefan Popp informierte anhand von Skizzen ausführlich über die Anforderungen an Zählerplätze in elektrischen Anlagen im Niederspannungsnetz. Dabei kam man auch auf Versäumnisse von Baufirmen bei der Erstellung von Fundamentplatten zu sprechen, bei denen man den Elektriker häufig zu spät mit einbeziehe. Bei korrekter Handhabung der Vorschriften würde es zahlreiche Baustopps geben und durchaus vermeidbare Mehrkosten.
Geschäftsführer Zeitler stellte die Jahresrechnung 2015 vor, in der sich eine Rücklage bilden ließ. Auf Antrag der Kassenprüfer billigte die Versammlung die Jahresrechnung und entlastete Geschäftsführung und Vorstand. Ähnlich flott beschloss man den auf annähernd 29 000 Euro ausgelegten Haushaltsplan 2016, der die Beiträge unverändert lässt. Mit einem gemeinsamen Abendessen schloss die Jahreshauptversammlung nach drei arbeitsreichen Stunden.