„Dies war das stärkste Jahr seit 2006“, wusste Hans-Werner Norren im Rahmen der jetzigen Jahreshauptversammlung der Kraftfahrzeughandwerker-Innung Mittelrhein im Servicehaus Handwerk zu berichten. Insbesondere Rheinland-Pfalz habe eine Steigerung der Neuwagenverkäufe oberhalb des Bundesdurchschnittes erzielt. Allerdings: „Mehr als 30 Prozent aller Neuwagen werden als Tageszulassungen auf den Markt gedrückt.“ D.h., diese Autos werden nach kurzer Zulassung als Gebrauchte wieder verkauft - und sind dann deutlich günstiger, obwohl sie kaum bewegt wurden. Ein Trend. Darüber hinaus weiten die Versicherungen „ihr Netzwerk der Schadensteuerung mit immer neuen Aktionen aus“. In der Folge könnten sich die Umsätze zwar sehen lassen, die Rendite der Autohäuser und Werkstätten aber sei nicht ausreichend.
Wenn es um die Qualität der Ausbildung geht, ist die Kfz-Innung ganz vorne mit dabei. Schön wäre, wenn es jetzt auch noch Spitzenergebnisse gäbe. Um dies zu erreichen, könnten die zehn besten Absolventen der Theorie-Prüfung vor dem Praxistest noch einmal eine besondere Förderung erfahren – so die Idee von Siegfried Blüml, dem langjährigen Ausbildungsvorsitzenden der Innung.
Referent Holger Zietz, Innungsbeauftragter von Vogel Business Media in Würzburg, skizzierte die allgemeine Lage des Kfz-Gewerbes und sprach dabei Themen an wie Zukunft des Dieselfahrzeugs, Scheinwerfereinstellplätze, Car-sharing oder auch: Wie fährt man besser – als Markenbetrieb oder als freie Werkstatt?
Über Aktuelles aus dem Landesverband Kraftfahrzeuggewerbe Rheinland-Pfalz, der 16 Innungen umfasst, berichtete Geschäftsführer Jens Bleutge in gewohnt lebendiger Art. Sein Tipp in puncto Scheinwerfereinstellplätze: Da die Novellierung der HU-Scheinwerferprüfrichtlinie ab 2017 zur Umsetzung ansteht, sich aber noch immer viele Betriebe verunsichert fragen, welcher Aufwand notwendig ist, um als Prüfstützpunkt agieren zu können, bietet der Landesverband eine Betriebsberatung an. Hier kann geklärt werden, wie ein solcher Platz regelkonform einzurichten ist.
Schließlich stand noch eine besondere Anerkennung an. Mark Scherhag ist von nun an Ehrenmitglied der Kfz-Innung Mittelrhein. Von 2005 bis 2014 führte er die Innung sehr engagiert und mit Herzblut als Obermeister, bevor er diese Tätigkeit aufgrund seines neuen Amtes als Vizepräsident der Handwerkskammer Koblenz aufgeben musste. Da er bereits 1996 im Alter von 30 Jahren ehrenamtlich im Handwerk begann, kann er auf 20 Jahre Ehrenamt zurückblicken.
Die Finanzen der Innung, die derzeit 211 Mitglieder umfasst, legte der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Mittelrhein, Karlheinz Gaschler, vor. Dem Vorstand wurde für das abgelaufene Haushaltsjahr die Entlastung erteilt, einstimmig wurde für den Haushaltsplan 2016 abgestimmt. Positives Feedback hier von Obermeister Norren: „Die finanzielle Situation unserer Innung ist nach wie vor gut, im Verhältnis zu anderen Gewerken und anderen Innungen in Rheinland-Pfalz sogar sehr gut.“
Foto Juraschek
Mark Scherhag zum Ehrenmitglied der KFZ-Innung für 20 Jahre ehrenamtlicher Tätigkeit ernannt