„Man sieht, was man gemacht hat“
Sechs junge Männer konnte die Metallhandwerker-Innung Koblenz dieser Tage im Servicehaus Handwerk nach altem Brauch feierlich freisprechen. Das bedeutet: Nach dreieinhalb Jahren Ausbildung sind „die Neuen“ aus der Lehrlingszeit entlassen und nun offiziell zu Gesellen ernannt geworden - in einem ebenso zukunftsträchtigen wie abwechslungsreichen, aber auch unter jungen Leuten noch viel zu wenig bekannten Beruf.
Dabei sind die Einsatzmöglichkeiten beachtlich. Wer mit Metall arbeitet, kann mit Klassikern wie Treppen, Türen, Geländern und Dachkonstruktionen ebenso zu tun haben wie etwa mit Kränen, Radladern, Brücken oder Aufzügen. „Metallbauer können ganze Bohrinseln aufbauen“, so Hartmut Burmeister von der Berufsbildenden Schule Technik in Koblenz.
Lehrer, Ausbilder, Freundinnen, Eltern der jungen Gesellen und Vertreter der Kreishandwerkerschaft Mittelrhein, die sämtliche regionalen Innungen unter ihrem Dach vereint, sie verwaltet, unterstützt und berät: Sie alle waren zusammengekommen, um die Berufsanfänger zu beglückwünschen.
„Fachkräfte wie Sie sind das Erfolgsrezept der deutschen Wirtschaftskraft“, brachte es Markus Brühl, Obermeister der Metallhandwerker-Innung Koblenz, auf den Punkt. Peter Eich, Leiter der Schweißtechnischen Lehrwerkstatt der Handwerkskammer Koblenz, betonte noch einmal die Vielseitigkeit des Berufs, der bis in den Hightech-Bereich führe. Rainer Probst, Schulleiter der Berufsbildenden Schule Technik/ Carl Benz Schule, motivierte die jungen Leute, nicht stehen zu bleiben: „Gucken Sie, was Andere besser machen und lernen Sie daraus.“
„Denn Handwerk ist ehrlich, Fehler kann man nicht vertuschen“, so Karlheinz Gaschler, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Mittelrhein. Wer in der Branche erfolgreich sein wolle, brauche neben dem entsprechenden Talent Übung und nochmals Übung. Schließlich gelte es im Handwerk, eine perfekte Programmierung zwischen Hand und Kopf zu installieren. Eine Fertigkeit, die die neuen Gesellen offenbar bereits bestens beherrschen. Das Gesellenstück, ein Mini-Tor, konnte von den Gästen bewundert werden.
Und was empfinden sie als so schön an ihrem Beruf? In einem sind sich die befragten jungen Männer einig. Toll sei, „dass man sieht, was man gemacht hat.“ So arbeitete Kevin Koch an einer Eisenbahnbrücke mit, die mit Kränen nach Bad Hönningen transportiert und dort aufgebaut wurde.
Die neuen Gesellen sind: Daniel Schatz, Kevin Koch, Thomas Böde, Daniel Weiler, Alexander Kohan und Heiko Brücker. Sie alle können angesichts der sehr geringen Arbeitslosenquote unter den Metallbauern hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.