Helene Dax, Obermeisterin der Metallbauer-Innung Cochem-Zell, erinnerte in ihrer Ansprache an die heute noch große Bedeutung des alten Rituals vom Freisprechen der jungen Gesellen, „die jetzt selbst Verantwortung für ihr Tun und Handeln übernehmen. Die Handwerker haben zurzeit die besten Chancen auf dem Arbeitsmarkt, denn die Wirtschaft benötigt dringend das große Fachwissen des Handwerks. Es ist eine der Säulen unseres Wohlstandes“.
Anschließend nutzte auch der Schulleiter der BBS Cochem, Andreas Zeitz, die Gelegenheit, um die soziale und berufliche Kompetenz der jungen Gesellen zu unterstreichen, denen alle Möglichkeiten im Leben offen stünden. Gerne habe die Berufsbildende Schule Unterstützung gewährt, um die jungen Menschen vorzubereiten und fit zu machen für den Alltag. Auch der Vorsitzende des Prüfungsausschusses und Meister des Metallbauerhandwerks, Helmut Heimes aus Cochem, betonte, dass die jungen Absolventen als Lehrlinge begonnen haben und jetzt als fertige Gesellen vor ihm stehen. Er bescheinigte ihnen Fleiß und Strebsamkeit, um ihre Ziele zu erreichen. „Ihr müsst jetzt selbst euren Weg gehen, der Gesellenbrief ist der Führerschein für ein Leben, das ihr aber selbstbestimmt in die eigenen Hände nehmen solltet“, machte der alte Meister deutlich. Dabei stärkte Heimes ihren Mut, das mit Fingerspitzengefühl und der wachsenden Erfahrung ein erfolgreiches berufliches Leben möglich sei.
Vor dem eigentlichen Festakt gab es einen kleinen Rückblick auf die Geschichte der Freisprechungsfeier die ihre Ursprünge in den spätmittelalterlichen handwerklichen Zünften und sich durch die Jahrhunderte bis heute bewahrt hat. Früher wurde der Lehrling von seinem Meister losgesprochen, wobei der Handwerker aus dem Familienverbund des Meisters ausschied und sich auf Wanderschaft machte, um seine eigenen Erfahrungen zu sammeln. Er konnte aber auch dort bleiben und sich in das Gesellenbuch der Zunft eintragen lassen, das in der Zunfttruhe verwahrt wurde. Bereits früher, wie auch jetzt, folgte auf diese Zeremonie ein Mahl, das der neue Geselle früher selbst zahlen musste. Auf alle Fälle aber war die Freisprechung der neuen Metallbauergesellen ein schöner feierlicher Akt im Kreise der Familie und der Ausbilder.
Jan Geese als Prüfungsbester besonders ausgezeichnet
Aus den Händen der Obermeisterin Helene Dax, ihres Vertreters Bernd Loosen und des Prüfungsausschussvorsitzenden Helmut Heimes erhielten Gabriel Arens, Udo Eckhardt, Christian Hammes und Muharem Shabani (alle von Ausbildungsbetrieb Helene Dax), Jan Geese (Firma Wilfried Gerhartz), Alexander Lang (Firma Jörg Wronka) und schließlich Ingo Maizenhöfer (Firma Metallbau Loosen) ihre begehrten Gesellenbriefe. Prüfungsbester war Jan Geese von der Auderather Firma Wilfried Gerhartz, der für seine guten Leistungen besonders ausgezeichnet wurde.