Zusammen mit Hauptgeschäftsführer Alexander Baden von der Handwerkskammer nahm Kreishandwerks-meister Frank Wershofen die Ehrungen vor. Malermeister Sascha Schüttler, Grafschaft, und Metallbauermeister Andreas Schmitz, Antweiler, erhielten die Ehrenurkunde für das 25-jährige Meister-Jubiläum. Weiterhin überreichte Baden an Frank Wershofen die Urkunde zum 25-jährigen Betriebs-Jubiläum.
In seiner Einführung erläuterte Wershofen die Situation im Handwerk. Die Wirtschaftszahlen im Handwerk und insgesamt im Kreis Ahrweiler sind gut. Alleine die Löhne im Handwerk sind um rund 3 Prozent im vergangenen Jahr gestiegen. Aber das Handwerk kann mehr, so Wershofen, wenn nicht so viele Fachkräfte fehlen würden.
Zu einer gemeinsamen Podiums-Diskussion begrüßte Frank Wershofen die führenden Partner des Handwerks im Kreis Ahrweiler. Als Leiter der Ahr Akademie übernahm Stefan Gustav die Moderation. Einer der zentralen Fragen war die Integration der Flüchtlinge.
Landrat Dr. Pföhler zeigte die Gesamtsituation im Kreis Ahrweiler auf. Da der Strom der Flüchtlinge auch in dem Kreis Ahrweiler derzeit noch nicht nachlässt gilt es, die Geschwindigkeit der Bearbeitung deutlich zu erhöhen. Nicht nur der Kreis, sondern viele Einrichtungen sind hier gefragt. Vor allem gilt es, die Sprachlosigkeit der Ausländer zu überwinden und der Landrat setzt sich für verstärkte Sprachkurse im Kreis ein.
Für die Berufsbildende Schule erläuterte Oberstudiendirektor Hans-Werner Rieck die Situation, wobei er ebenfalls das Thema des Deutschunterrichtes sieht, aber auch eine zusätzliche Möglichkeit der Berufsbildenden Schule hier eine Integrationsleistung zu erbringen. Letztendlich ist das Handwerk hochqualifiziert und hierfür braucht man auch eine gewisse Zeit, um junge Leute an die Berufe heranzuführen.
Hauptgeschäftsführer Alexander Baden von der Handwerkskammer Koblenz erläuterte, dass zusammen mit dem Team der Ausbildungsberater hier bereits eine wichtige Arbeit geleistet werde. Bedauerlich sei, dass viele Flüchtlinge nicht über geeignete Unterlagen verfügen und auch Zeugnisse schwer vergleichbar sind. Es ist wichtig, dass die Flüchtlinge in der Handwerkskammer oder auch in den Betrieben im Rahmen eines Praktikums ihre Kompetenz unter Beweis stellen. Erst dann kann man sagen, welche Aus- und Fortbildung erforderlich ist, um eine Integration zu erreichen.
Von der Agentur für Arbeit wies Ulrike Mohrs daraufhin, dass in der Vergangenheit viele 100.000 Ausländer integriert werden konnten. Gerade die Agentur für Arbeit verfügt über langjährige Erfahrung. Allerdings müsse man auch klar erkennen, dass im Durchschnitt es mehrere Jahre bedarf, bis ein qualifizierter Mitarbeiter in vollem Umfang eingesetzt werden kann. Die Agentur für Arbeit werde mit vollem Einsatz die Flüchtlinge unterstützen und sie sieht auch mittelfristig einen volkswirtschaftlichen Erfolg, da die demographische Entwicklung gemildert wird.
Kreislehrlingswart Rolf Genn teilte erfreut mit, dass im Jahr 2015 im Handwerk 261 Lehrlinge (Vorjahr 241)eingestellt wurden. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine deutliche Steigerung von annähernd 10 Prozent. Insgesamt gibt es jedoch eine Reihe von Berufen, die nach wie vor erhebliche Schwierigkeit haben, ihren Fachkräftebedarf zu decken.
Gemeinsam mit Kreishandwerksmeister Frank Wershofen und den anwesenden Mitgliedsbetrieben wurden Fragen zur Integration erörtert. Hervorgehoben wurde, dass das deutsche duale Ausbildungssystem bei den Ausländern überhaupt nicht bekannt ist. Die Möglichkeiten und Chancen werden zu wenig erkannt. Zu dem Thema der fehlenden Wohneinheiten ging Obermeister Reinhard Adams eingehend ein und zeigte auf, dass gerade das Handwerk, insbesondere auch das Zimmerer-Handwerk in der Lage ist, in deutlich verkürzten Zeiten für Wohneinheiten zu sorgen.
Nach dem öffentlichen Teil der Obermeister- und Delegiertentagung fand die Delegiertentagung statt, wobei Hauptgeschäftsführer Karlheinz Gaschler neben dem Geschäftsbericht insbesondere auch die Finanzen vorlegte, die von den Delegierten auf den Weg gebracht wurden.
Foto: Rothbrust
v.l.n.r.: Kreislehrlingswart Rolf Genn, Oberstudiendirektor Hans-Werner Rieck, Landrat Dr. Jürgen Pföhler, Kreishandwerksmeister Frank Wershofen, Hauptgeschäftsführer Karlheinz Gaschler, Ulrike Mohrs Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, Sascha Schüttler (Grafschaft) und Andreas Schmitz (Antweiler) mit silbernen Meisterbrief und Hauptgeschäftsführer Ass. Alexander Baden, Handwerkskammer Koblenz