Freisprechung: Zimmerer-Innung Mittelrhein freut sich über 34 „Neue“
Sie können ihre neu gewonnene „Freiheit“ genießen: 34 frischgebackene Zimmerer wurden jetzt im Rahmen einer Feierstunde im Bauzentrum der Handwerkskammer Koblenz freigesprochen. Dass sie es verstehen, präzise und genau zu arbeiten, war am eindrucksvollen Gesellenstück zu sehen – eine hölzerne Dachkonstruktion, die von den Gästen bestaunt werden konnte.
Und noch mehr Einblicke gab es seitens der Zimmerer-Innung Mittelrhein und der Lehrerschaft, zeigte doch eine Bilderfolge den Ablauf der Gesellenprüfung, angefangen von der Vergabe des Auftrags und den anfänglich großen Fragezeichen über den Köpfen über den Aufriss und das Sägen bis hin zum bangen Moment, ob die Hölzer denn auch korrekt in die Konstruktion passen. Eine tolle Leistung der jungen Männer, die – wie es sich für ihre Zunft gehört – in schwarzer Schlaghose, schwarzer Weste und weißem Oberhemd erschienen, um ihre Gesellenbriefe entgegen zu nehmen.
Seit dem Mittelalter gibt es die Tradition der Freisprechung, die die jungen Leute nach drei Jahren Lehrzeit in den Beruf entlässt. „Die Strapazen haben sich für euch gelohnt“, freute sich Wolfgang Fuchs, Prüfungsvorsitzender der Zimmerer-Innung Mittelrhein, mit seinen Neuen. Rudolf Müller, Leiter des Bauzentrums, überbrachte Grüße des HwK-Präsidenten Kurt Krautscheid und wünschte den jungen Gesellen auch in Zeiten des beruflichen Feststeckens stets den Schwung und Elan, den es braucht, um wieder nach oben schwimmen zu können. Norbert Dreisigacker, Geschäftsführer des Baugewerbeverbandes Rheinland-Pfalz, stellte noch einmal die Bedeutung der Branche heraus, handele es sich doch um einen der innovativsten Zweige des Baugewerbes. Ob neue Holzprojekte wie kühne Brückenkonstruktionen oder imposante vielgeschossige Häuser in Holzhybridbauweise: auf dem Markt tut sich was.
Axel Berges von der Berufsbildenden Schule Neuwied sprach als Vertreter der Lehrerschaft. In einem herzlichen Vortrag lobte er die ungewöhnlich „engagierte Truppe“: „Immer wenn ihr auf dem Plan standet, bin ich sogar am Montagmorgen gern in die Schule gefahren.“ Wenn das kein Kompliment ist. Am Ende wurden die Prüfungszeugnisse übergeben. Ganz besonders freuen konnten sich hier Niklas Schütz (Fingerhut Haus, Neunkhausen), Kilian Birrenbach (Franz-Josef Schneider, Leubsdorf) und – auf Platz 1 – Tobias Schmidt (Loth-Haus, Niederelbert), die als Prüfungsbeste mit hervorragenden Leistungen im obersten Notenbereich überzeugen konnten.