Obermeister, deren Stellvertreter oder Lehrlingswarte aus den Baugewerks-Innungen Rhein-Mosel-Eifel, Cochem-Zell, Ahrweiler und Rhein-Lahn, den Fliesenleger-, Stuckateur- und Zimmerer-Innungen Mittelrhein sowie der Straßenbauer-Innung Koblenz begannen ihren Austausch mit einem Rundgang durch das HwK-Bauzentrum nach einführenden Worten von Zentrumsleiter Rudolf Müller, Kreishandwerksmeister Detlef Börner und der KHS-Geschäftsführung mit Karlheinz Gaschler und Helmut Weiler an der Spitze.
In ihren Werkstätten stellten die Ausbildungsmeister der HwK die aktuellen Lehrgänge im Rahmen der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (Ülu) vor und zeigten verschiedene Entwicklungsrichtungen auf, die den wachsenden Anforderungen in den jeweiligen Berufen Rechnung tragen. Die Ehrenamtsträger aus dem Handwerk diskutierten in angeregten Gesprächen neue Lernszenarien, in die auch das konkrete Erleben der anwesenden Lehrlinge einfloss. Beispielhaft beleuchtet wurde dies bei den Fliesenlegern, die einen Teil des Berufsschulunterrichts in die HwK verlegt haben, um Theorie und Praxis im Unterricht intensiver zu verzahnen, oder im benachbarten HwK-Zentrum für Kunststoff und Farbe, in dem Kenntnisse und Fertigkeiten in der Kunststofftechnik vermittelt werden, die längst nicht nur im Kanalbau Einzug gehalten haben.
In der folgenden Gesprächsrunde, in die sich auch Betriebs-, Technologie- und Ausbildungsberater der HwK einbrachten, standen Wege und Initiativen zur Fachkräftesicherung im Mittelpunkt. Denn die aktuellen Zahlen zum gerade begonnenen Lehrjahr belegen aufgrund der demografischen Entwicklung den lange erwarteten Rückgang bei den neu eingetragenen Lehrverhältnissen – der allerdings im Baugewerbe weniger stark ausgefallen ist als in anderen Branchen. Unterstützung erfahren die Innungen bei der Nachwuchsgewinnung auch durch den Baugewerbeverband Rheinland-Pfalz, dessen Marketingaktivitäten Geschäftsführer Norbert Dreisigacker vorstellte.
Aktionen im Rahmen der bundesweiten Imagekampagne, wie der Tag des Handwerks, die Präsenz in Schulen und bei Ausbildungsmessen, zu denen die HwK-Ausbildungsberatung mit ihrem Info-Mobil fährt, Schülerfeste und Tage der offenen Tür mit Lebenden Werkstätten, die Handwerk zum Erleben und Mitmachen bieten – all das dient der Information über die Berufe und der Motivation, sie als eigene Zukunftschance zu begreifen.
Vor diesem Hintergrund wird sich das HwK-Bauzentrum in die traditionsreiche Koblenzer Nacht der Technik am 9. November erstmals einbringen und technisierte Bereiche des Bauhandwerks präsentieren. Die Themen reichen dabei von Fragen der energetischen Gebäudeanalyse über digitalisierte Sanierungsplanungen, bis zu innovativen und ökologischen Baustoffen und modernsten Baumaschinen.
Mehr als 1.000 Lehrlinge durchlaufen Jahr für Jahr die Ülu im HwK-Bauzentrum mit seinen 18 Werkstatt- und drei Theorieräumen. Etwa 205 Teilnehmer bereiten sich jährlich auf die Meisterprüfung in einem der Bauberufe vor oder legen andere anerkannte Fortbildungsprüfungen ab. Seit inzwischen 30 Jahren ist das Bauzentrum die zentrale Anlaufstelle in der Aus- und Weiterbildung für die Bauhandwerke im nördlichen Rheinland-Pfalz. Genauso lange ist es auch ein Ort für Dialog und praktiziertes Miteinander mit den verschiedenen Bau-Innungen und ihrer KHS.