In Obermeister Tritschs Bericht nahm die Analyse des Kfz-Marktes breiten Raum ein. 2012 gingen demnach die Pkw-Zulassungen in Deutschland um 2,9 Prozent zurück, stärker noch war das Minus bei Lastwagen. Für das laufende Jahr sei ein „stabiler Markt“ zu erwarten. Wenig Veränderung sieht Tritsch bei der Werkstattauslastung. Gut verkäuflich seien Mini-Autos und Geländewagen, was der Obermeister als Phänomen bewertete. Was alternative Antriebstechniken wie Elektro, Flüssiggas oder Brennstoffzellen betreffe, seien die Zulassungsdaten letztlich mager. Da jedoch die Forschung voranschreite, „bleiben die Zeiten spannend“.
Die-Innung Unterlahn will moderne Medien nutzen, um talentierten Nachwuchs für sich zu gewinnen. Bei einer Mitgliederversammlung in Rettert stand eine Azubi-Börse im Mittelpunkt.
Eine Azubi-Börse läuft im Onlinebetrieb, wobei Facebook eine wichtige Rolle spielt. „Das Internet ist ein Weg, auf dem wir Auszubildende finden können“, äußerte sich Obermeister Fritz Tritsch überzeugt. Im Vergleich zu anderen Gewerken stuft er die Nachwuchssorgen seiner Innung als nicht so groß ein. Dennoch müsse man sich auf sinkende Schulabgängerzahlen einstellen.
Zuletzt haben neun Kfz-Mechatroniker an der Gesellenprüfung teilgenommen und alle bestanden. Die nächste Klasse ist wieder größer. Die Fachhandwerker von morgen wollen die Betriebe vorrangig durch Kooperationen mit den Schulen gewinnen.
Sehr positiv berichtete Geschäftsführer Alexander Zeitler über eine neue Art der Öffentlichkeitsarbeit in Form einer Podiumsdiskussion in der Schiller-Schule (Realschule plus) in Bad Ems: „Das war eine sehr disziplinierte Veranstaltung mit sehr interessanten Fragen.“ Den Ansatz will man durch eine Spezialisierung auf einzelne Berufe weiterführen. Zudem sollen nicht nur die Chefs allein die Jugendlichen ansprechen. „Es geht darum, junge Leute mit jungen Leuten abzuholen“, erklärte Zeitler in Rettert. Unter dem Titel „Botschafter des Handwerks“ werden 18- bis 25-Jährige aus den verschiedenen Branchen mit kommunikativen Fähigkeiten gesucht, die in den weiterführenden Schulen ihre Arbeit vorstellen. Aus dem Kfz-Gewerbe ist Jörg Petry (Schönborn) der Ansprechpartner auf Seiten der Arbeitgeber.
Wie online gestellte Lernmaterialien bei der Prüfungsvorbereitung helfen können, erklärte Thomas Fischer aus der Berufsschule Diez. „Das ist ein Zusatzangebot und kein Ersatz für die Schule“, betonte er.