KFZ-Innung Mittelrhein startet mit Ausbildungsoffensive
Die KFZ-Innung unter der Leitung von Obermeister Mark Scherhag gibt der Ausbildung im Handwerk neue Perspektiven mit der Ausbildung junger Spanier am Mittelrhein. Bereits zum 1. Oktober beginnt Rodrigo Tena Coello de Portugal aus Madrid die duale Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker im Autohaus Scherhag.
Zu Beginn gilt es Erfahrungen zu sammeln und die Ausbildung zwischen Betrieb, Carl-Benz Berufsbildende Schule und Metallzentrum der Handwerkskammer abzustimmen, so Scherhag. Mit Herz und Verstand sieht Scherhag als Betriebsinhaber und Obermeister Möglichkeiten für das Handwerk, denn die demografische Entwicklung wird den Ausbildungsmarkt verknappen. Zum Start der Ausbildung übergab Obermeister Scherhag einen Buchgutschein für wichtige Fachbücher. Seit über 50 Jahre setzt sich das Autohaus Scherhag für die Ausbildung ein. Ob Werkstatt, Verkauf oder Büro insgesamt stehen 13 Lehrlinge in der Ausbildung. Bei den 225 Betrieben der KFZ-Innung Mittelrhein sind es über 379 Lehrlinge.
Die Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen begleitet das Projekt, junge Spanier/innen im Handwerk am Mittelrhein auszubilden. Fachkräfte sind für unsere Region besonders wichtig und lassen sich nur durch gute Ausbildung generieren, so Ulrike Mohrs. Die Entwicklung sieht Mohrs mit einem Fachkräftemangel für die Perspektive bis 2025. Jeder muss hier seinen Beitrag leisten und die Steigerung der Lehrlingszahl ist die richtige Richtung. Allerdings sind auch weitere Handlungsfelder auszuschöpfen, so besteht Potenzial im Bereich einer höheren Aufnahme von Frauen im Handwerk.
Vom Handwerk wird das Projekt begrüßt, insbesondere da Spanien aus einem verwandten Kulturkreis stammt. Eine Hürde dürfte im ersten Ausbildungsjahr die Sprache sein. Wer das kulturelle Angebot an Rhein und Mosel kennenlernt als Tourismus- und Weinregion, wird es sicherlich schätzen und lieben lernen, so Karlheinz Gaschler, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft.
Ab August 2013 werden 15 junge Spanier im Bereich der Handwerkskammer Koblenz nach dem dualen System eine Handwerkslehre absolvieren. Sie werden in den Berufen Kfz-Mechatroniker, Mechatroniker für Kältetechnik, Elektroniker sowie Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik ausgebildet. Im Oktober lernen die Betriebsinhaber ihren zukünftigen Lehrling mit Hilfe eines Interviews per Videotelefonie über das Internet kennen. Mit Unterstützung eines Dolmetschers können sie ihm Fragen stellen und sich über ihren Betrieb informieren. Bereits seit 2009 engagiert sich die HwK in dem bundesweiten Projekt „Berufsbildung ohne Grenzen“. Ziel ist die Erhöhung der grenzüberschreitenden Mobilität, insbesondere während der Erstausbildung.
Informationen erteilt die HwK-Mobilitätsberatung, Tel.: 0261/ 398-337.

Foto: Juraschek,
v.l.n.r.: Ulrike Mohrs, Vorsitzende Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen, Obermeister Mark Scherhag, Rodrigo Tena Coello de Portugal (Madrid), Ausbildungsmeister Werner Merkenich und Hauptgeschäftsführer Karlheinz Gaschler