Sie haben detaillierte Kenntnisse über Materialanforderungen und Verlegetechniken erworben, wissen, wie man präzise mit unterschiedlichsten Schneidegeräten und -maschinen arbeitet, sind fit in allen Fragen rund um den Wärme-, Schall- und Feuchteschutz und kennen sich aus in Farblehre und Gestaltung: Die Fliesenleger-Innung Mittelrhein sprach kürzlich 14 Gesellen frei.
In seiner Festrede gratulierte Obermeister Detlef Börner den Gesellen für die erbrachten Leistungen und hob vor allem die Qualität der praktischen Arbeiten hervor: „Im Fliesenlegerhandwerk sind fundierte Materialkenntnisse erforderlich. Wir sind stolz darauf, mit Ihnen neue, gut ausgebildete Fachkräfte zu gewinnen – zumal in unserem Handwerk die Ausbildungsziele an den konkreten Marktbedürfnissen ausgerichtet sind“, sagte der Diplom-Ingenieur. Ein zentrales Ausbildungsthema: Verbundabdichtungen,also Abdichtungen im Verbund mit Fliesen- und Plattenbelägen. Ihr Einsatzbereich reicht vom häuslichen Badezimmer über den Balkon und den Industriebereich bis hin zum Schwimmbadbau.
Erstmals, wie Christoph Wenz, Lehrer an der Berufsbildenden Schule Lahnstein und Mitglied im Prüfungsausschuss, betonte, fand die praktische Prüfung dabei im so genannten Dünnbrettverfahren und nicht wie bisher im Dickbrettverfahren statt. Das Dünnbrettverfahren lässt keinen Spielraum für den Ausgleich von Unebenheiten. Daher müssen Untergründe entsprechend vorbereitet werden.
Rudolf Müller, Leiter Bauzentrum der Handwerkskammer Koblenz, würdigte die gute Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen Berufsschule, Betrieb, Handwerkskammer, Innung und Kreishandwerkerschaft und attestierte den Gesellen beste Zukunftsaussichten. Auch Friedhelm Menk, Direktor der Berufsbildenden Schule Lahnstein, hob die besonders gelungene Lernortkooperation und die Qualität der praxisnahen Ausbildung im Bauzentrum hervor. „Aus der Praxis für die Praxis“ laute hier das Motto. Helmut Weiler, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Mittelrhein, beglückwünschte die Junggesellen für die erbrachten Leistungen. Er riet den Gesellen, sich auch in Zukunft permanent weiterzubilden. Dies sei die einzig richtige Antwort auf eine immer komplexer werdende Arbeitswelt. Fliesenlegermeister Frank Runnebaum, Vorsitzender im Meisterprüfungsausschuss, nutze die Gelegenheit, um Werbung für den Meistertitel zu machen – und zeigte den frisch gebackenen Gesellen hierzu interessante Karrierepfade in Handwerk und Industrie auf.
Die drei Prüfungsbesten der Gesellenprüfung: Jens Stutzkeitz (Bauunternehmen Schmidt GmbH & Co. KG, Liebeshausen), Nathanael Aclassato (Dietmar Reinhardt und Klaus-Dieter Imhof, Neunkhausen) sowie Dirk Bach (Fliesenstudio Meyer, Katzenelnbogen). Einen Sonderpreis erhielt Tobias Arns (Fliesen Heukäufer GmbH, Betzdorf), der mit stolzen 100 Punkten die praktische Prüfung bestand. Er wird für die Innung beim Kammerwettbewerb antreten.
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