Kreishandwerksmeister Frank Wershofen zeigte die breite Palette des Handwerks mit den vielfältigen Berufen und der hohen Attraktivität der Ausbildung auf. „Nach wie vor gilt der Dreisprung im Handwerk mit Lehrling, Geselle und Meister, wobei insbesondere auch zu erkennen ist, dass man im Handwerk sich darüber hinaus auch selbständig machen kann“, so Wershofen.
Viele Handwerke haben eine deutliche technische Entwicklung hinter sich gebracht, sodass hier auch anspruchsvolle Berufe vermittelt werden. Auch in Zukunft werden hier Gesellen und damit auch Lehrlinge dringend benötigt.
Als Referentin berichtete Claudia Wildermann, Handwerkskammer Koblenz, über die aktuelle Situation auf dem Lehrlingsmarkt im Handwerk. Als Ausbildungscoach sei sie zwischen Agentur für Arbeit, Handwerksbetrieben, aber auch der Handwerksorganisation tätig. Für 2012 zeichnet sich eine positive Entwicklung bei den Lehrlingszahlen ab. „Im Durchschnitt über alle Handwerke hinweg und den einzelnen Kreisen dürfte es voraussichtlich einen Zuwachs von + 5 % geben. Allerdings müsse man zwischen den einzelnen Berufsgruppen wie Bau-, Metallhandwerke oder Nahrungsmittelhandwerke unterscheiden. Vor allem im Bereich der Nahrungsmittelhandwerke wie Bäcker- und Fleischerhandwerk, sieht die Lage durchaus schwieriger aus“, so Claudia Wildermann.
Für 2013 stehen derzeit 47 Lehrstellen offen, wobei Frau Wildermann erklärte, dass sich hieran zeige, dass das Handwerk erst sehr spät mit der Suche nach Lehrlingen für das kommende Lehrjahr beginnt. Industrie und Banken beispielsweise suchen bereits jetzt ihre Lehrlinge für das kommende Jahr. Hier müsse sich das Verhalten im Handwerk ändern. Zudem müsse das Handwerk stärker präsent sein bei den Jugendlichen und die Jugendlichen stärker umwerben. Auch wenn die Lehrlingszahlen jetzt durchaus noch positiv sind, wird sich dies in den kommenden Jahren deutlich verändern. Auch müsse eine höhere Öffentlichkeitsarbeit, vor allem in den Schulen, betrieben werden.
Für die Agentur für Arbeit berichtete Walter Gräf über die Vorteile der Ausbildung im Handwerk und dass eine Berufsentscheidung für Lehrling, Geselle, Meister auch heute durchaus Chancen und Möglichkeiten bietet. Vor allem die Möglichkeit, im Handwerk ein Praktikum zu absolvieren, kann durchaus entscheidend für die Berufsentscheidung sein. Gräf erläuterte im Weiteren, dass bei der Berufsentscheidung auch das Elternhaus durchaus eine entscheidende Rolle spielt. Deutlich wurde, dass die duale Ausbildung gerade in Deutschland sehr erfolgreich ist, was sich insbesondere auch an den geringen Arbeitslosenzahlen im Bereich der Jugendlichen zeigt.
Unter der Leitung von Kreislehrlingswart Rolf Genn wurde eine ausführliche Diskussionsrunde mit den Lehrlingswarten der einzelnen Innungen geführt. Vor allem wolle man damit sicherstellen, dass die unterschiedlichen Interessen in den einzelnen Berufen in die Praxis umgesetzt werden. Der gemeinsame Erfahrungsaustausch mit dem Ehrenamt vor Ort, aber auch mit den Einrichtungen rund um das Handwerk wie Handwerkskammer, Berufsbildende Schule, aber auch Agentur für Arbeit ist insgesamt wichtig. Gemeinsam mit den Handwerksinnungen im Kreis Ahrweiler wolle man auch den Tag der offenen Tür in der Berufsbildenden Schule betreiben, der durchaus breite Aufmerksamkeit findet.
Im Weiteren stellte Kreislehrlingswart Rolf Genn insbesondere die Plakataktion „WIR suchen die besten –WIR suchen DICH“ vor, die mit Unterstützung der Schulen und Betriebe durchgeführt werden soll.
Foto: Jörg Diester