Frühjahrsversammlung der Innung für Orthopädie-Schuhtechnik Mittelrhein-Pfalz
Orthopädieschuhtechniker verbinden handwerkliches Geschick mit medizinischem Know-how. Egal ob Einlagen, Gesundheitsschuhe oder andere Heil- und Hilfsmittel, geht es um Spezialanfertigungen, ist trotz allen technischen Innovationen echte Handarbeit gefragt. Die Mitglieder der Innung für Orthopädie-Schuhtechnik Mittelrhein-Pfalz nutzten die Frühjahrsveranstaltung um sich fachlich zu informieren und Gedanken auszutauschen.
Nach der Begrüßung durch Obermeister Karl-Heinz Weber referierte Andreas Vogt von der Deutschen Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV) zum Thema „Versorgung mit orthopädischem Fußschutz“. Er gab einen Überblick über das Leistungsspektrum, bestehende Regelungen, Herstellung und Prüfverfahren. „Dem Schutz der Fußgesundheit kommt eine wichtige Aufgabe zu. Das gilt insbesondere in der Arbeitswelt mit ihren zahlreichen besonderen Belastungen und Gefährdungen“, betonte der Sachgebietsleiter „Fußschutz“. Nicht selten führten Fußverletzungen zu langen Ausfallzeiten. Geeignetes Schuhwerk – also je nach Arbeitsbereich und Gefährdung – Sicherheits-, Schutz- und Berufsschuhe inklusive einer eventuell nötigen orthopädischen Anpassung, sei folglich unabdingbar. Wie andere Schutzausrüstungen dürfen nach Norm geprüfte Sicherheitsschuhe dabei nicht verändert oder angepasst werden. Eingehend wurden technische Fragen rund um den Fußschutz mit den Meistern der Innung erörtert.
Interessante Einblicke in die Fachorthopädie gab Dr. Wilko Sander, Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie und Fußchirurgie aus Troisdorf. Themen unter anderem: Kapsel-Band-Verletzungen an Sprunggelenken und Fuß sowie weichteilbedingte Schmerzsyndrome an Ferse und Fuß.
Über Aktuelles aus dem Zentralverband berichtete Hauptgeschäftsführer Oliver Dieckmann vom Zentralverband Orthopädie-Schuhtechnik. Das zentrale Thema: Die Situation der Krankenkassenverträge auf Landes- und Bundesebene. Hierbei sei festzustellen, dass die Inflationsrate in den vergangenen drei Jahren um über 6 % gestiegen ist. Ebenfalls gestiegen sind die Löhne im Fachhandwerk. Daraus ergeben sich die Rahmenbedingungen für die zukünftigen Verhandlungen mit den Krankenkassen. Die Betriebe der Orthopädie-Schuhtechnik haben in den vergangenen Jahren hohe Kostensteigerungen getragen.
Für die Geschäftsführung berichtete Karlheinz Gaschler, wobei er die neue Arbeitsrechtsbroschüre vorstellte. Die Fachhandwerksbetriebe wurden über das anstehende Präqualifizierungsverfahren informiert. Weiterhin ging Gaschler auf Fragen des unlauteren Wettbewerbs ein, wobei es oftmals um die Wahlfreiheit des Patienten im Hinblick auf die Leistungserbringer geht. Abschließend wurde das Jahresprogramm von Innung und Verband mit den Fortbildungsseminaren erörtert. Der Innung gehören derzeit 85 Fachbetriebe an.