Innungsversammlung: Schornsteinfeger blicken positiv in die Zukunft – starke Gemeinschaft
Mit 146 Mitgliedsbetrieben ist die Schornsteinfeger-Innung Koblenz nicht nur eine starke, sondern auch eine besonders rührige Innung. Dies stellte einmal mehr die diesjährige Frühjahrs-Innungsversammlung unter Beweis in Welling stattfand und sich reger Teilnahme erfreute. Auf der Tagesordnung: Ehrungen, Berichte aus dem Innungsgeschehen – und Spenden für die „Glückstour 2011“.
„Wir sind eine starke Innung mit einer starken Gemeinschaft, um die uns viele beneiden“, sagte Obermeister Michael Arndt. In seinem Bericht lobte er die Mitgliedsbetriebe für die gelungene Lobbyarbeit. Diese sei heutzutage wichtiger denn je. Schließlich bringe die Öffnung des Schornsteinfegermarktes im Jahr 2013 viele neue Herausforderungen mit sich. „Betriebswirtschaft, Organisation, Marketing oder die Kommunikation mit dem Kunden sind Themen, die nun einen völlig neuen Stellenwert einnehmen“, erklärte der Obermeister. Die Betriebe müssten lernen, mit den Regeln des freien Marktes umzugehen. Zwar bleiben beispielsweise Kehrbuchführung, Feuerstätten-Schau und Abnahmen weiterhin hoheitliche Aufgaben der Schornsteinfegermeister. Andere Tätigkeiten werden mit der Marktöffnung jedoch dem freien Wettbewerb zugeführt. Gleichzeitig können Schornsteinfegerbetriebe Dienstleistungen aus anderen Handwerksbereichen anbieten und durchführen.
„Das Schornsteinfegerhandwerk wird in Zukunft verstärkt auf die einzelnen Handwerksbereiche Sanitär-Heizung-Klima, Kachelofen- und Luftheizungsbau zugehen müssen und sich um eine Zusammenarbeit bemühen“, fasste Michael Arndt zusammen. Gleichzeitig betonte er: „Die Zukunft gehört nicht den Allroundern. Wir dürfen unsere Kernarbeit nicht vernachlässigen.“
Auch der kürzlich neu gewählte Landesinnungsobermeister Michael Bauer wies in seinen Ausführungen auf die guten Möglichkeiten, die die Zukunft für das Schornsteinfegerhandwerk bereithalte. „Unser Handwerk ist chancenreich wie nie“, betonte er. Qualität und Weiterbildung seien gefragt, um am Markt zu bestehen. Die neue Schornsteinfegerwelt beginne dabei nicht erst im Jahr 2013, sondern schon heute.
Dem konnte Herbert Heckmann, Beauftragter für Qualitätsmanagement (QM) und Lehrlingswart, in seinem Bericht nur zustimmen. Bedenken bereitete ihm der zunehmende Fachkräftemangel. „Einige Betriebe finden bereits heute keine geeigneten Mitarbeiter mehr“, sagte er. In diesem Zusammenhang wies er auf die Möglichkeit einer Verbundausbildung.
Für Jochen Scherne, Technischer Innungswart, derzeit eines der zentralen Themen: die Energieeinsparverordnung. „Schornsteinfeger erfüllen wichtige Aufgaben in den Bereichen Sicherheit, Umweltschutz und Energieeinsparung. Dabei wird das Thema Beratung immer wichtiger. Kunden können von uns eine fachlich kompetente und vor allem unabhängige Beratung erwarten“, bekräftigte er.
Traditionell verknüpft ist die Innungsversammlung mit einer Ausstellung, in der sich Zulieferer und Spezialfirmen aus den Bereichen Messtechnik, Schornsteinsysteme, Software usw. präsentieren. Die Mitgliedsbetriebe nutzten die Gelegenheit, sich im Vorfeld der Versammlung über Produktinnovationen rund um das Schornsteinfegerhandwerk zu informieren.
Ein voller Erfolg war die Innungsveranstaltung auch in Sachen Lobbyarbeit: So sammelten die Innungsmitglieder in eigenen Reihen 817,50 Euro für die „Glückstour 2011“. Die Glückstour ist eine jährliche Aktion, deren Erlös krebskranken Kindern zu Gute kommt. Gemeinsam legen Schornsteinfeger dabei rund 1000 Kilometer mit dem Fahrrad zurück und sammeln auf ihrem Weg Spenden. In diesem Jahr führt die Strecke vom 23. bis 29. Juni in 7 Etappen von Coburg nach Münster. Am 26. Juni machen die Teilnehmer dabei Station in Koblenz – und sind ab 17 Uhr auf der Bundesgartenschau (BUGA) vertreten. Weitere Infos unter:
www.glueckstour.de