Jugendlichen aufzuzeigen wie facettenreich das Handwerk ist – und sie für eine Ausbildung gewinnen, dass ist das Ziel erklärte der neuen Ausbildungsoffensive „Tooldu“. Das Projekt, das unter Schirmherrschaft der Aktion Modernes Handwerk und dem Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken steht, wird vor Ort von der Kreishandwerkerschaft Mittelrhein gemeinsam mit der Volksbank Koblenz Mittelrhein realisiert. Am 8. April wurden die regionale Offensive und das gleichnamige Internetportal (
www.tooldu.de) in einer Pressekonferenz vorgestellt.
„Wir müssen die Jugendlichen dort abholen, wo sie zu Hause sind“, brachte Vors. Kreishandwerksmeister Detlef Börner die Grundidee, die hinter der Ausbildungsoffensive steht, auf den Punkt. Mit dem neuen Bewerbungstool reagiere die Kreishandwerkerschaft in Kooperation mit der Volksbank auf den zunehmenden Mangel an kompetentem Nachwuchs. Viele Jugendliche besäßen heutzutage ein falsches Bild vom Handwerk – und wüssten nicht, wie vielseitig und umfangreiche die Karrierechancen tatsächlich sind. Mit Tooldu hoffe man, möglichst viele Jugendliche zu erreichen – und für das Handwerk zu interessieren.
Kern der Ausbildungsoffensive bildet das Internetportal „tooldu.de“. Handwerksbetriebe aus der Region melden ihre freien Lehrstellen, stellen sich und ihr Handwerk vor – und Ausbildungsplatzsuchende profieren neben einer Lehrstellenbörse von einem umfangreichen Bewerbungsmanagement. So können Nutzer sich mit einem entsprechenden Zugangscode auf der Internetseite einloggen, ihre Bewerbungen gestalten und beispielsweise auch Dokumente wie Zeugnisse oder Bilder hochladen. Auch die Erstellung einer eigenen Bewerbungsseite ist möglich. Fertige Bewerbungen können zudem gleich online an gelistete Betriebe verschickt werden. Die Zugangskarten mit den entsprechenden Codes für den Login-Bereich sind in den Filialen der Volksbank Koblenz Mittelrhein erhältlich.
Theodor Winkelmann, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Koblenz Mittelrhein, betonte, dass die Volksbanken seit jeher eng mit dem Handwerk verbunden seien. Bei dem gemeinsamen Projekt handele es sich daher auch nicht um eine einmalige Aktion, sondern vielmehr um eine Initiative auf Dauer. „Wir transportieren das neue Bewerbungstool in den Filialen zu unseren Kunden – und werden mit Sicherheit viele Jugendliche erreichen“, erklärte er.
Zum Start der regionalen Tooldu-Offensive waren bereits 75 Ausbildungsplätze in der Online-Datenbank zu finden. „Tooldu wird in den nächsten Monaten kräftig wachsen“, versprach Karlheinz Gaschler, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Mittelrhein. Die Kreishandwerkerschaft Mittelrhein umfasse 1.800 Ausbildungs-betriebe, die zumeist im Herbst mit ihrer Auszubildendensuche starteten. Er ist sich sicher, dass sowohl Betriebe als auch Ausbildungsplatzsuchende von dem neuen Instrument profitieren.
Auch Frank Schmidt von der Agentur für Arbeit Koblenz begrüßte Tooldu als Ergänzung zum umfangreichen Angebot der Arbeitsagentur.
In der anschließenden Diskussionsrunde wurden Möglichkeiten und Grenzen des Bewerbungstools diskutiert.
Angeregt wurde beispielsweise, die Zugangskarten mit den entsprechenden Login-Codes auch gezielt in Schulen zu verteilen oder seitens der Kreishandwerkerschaft eine entsprechende Hotline einzurichten.