Elektro- und Informationstechnik Mayen blickt optimistisch in die Zukunft

 

Elektro- und Informationstechnik Mayen blickt optimistisch in die Zukunft

 

Gut gefüllte Auftragsbücher haben die Mitgliedsbetriebe der Innung für Elektro- und Informationstechnik Mayen. Zur Jahreshauptversammlung traf sich das 25 Mitglieder umfassende Innungsteam jetzt im Hotel „Zur Post“ in Welling.

Obermeister Andreas Fuhrmann bewertete die wirtschaftliche Situation der Branche als „sehr gut“ und hob die hohe Nachfrage nach Elektronikern hervor, die eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Energiewende spielen. „Für PV-Anlagen ist längst wieder alles an Material verfügbar, einschließlich Wechselrichtern“, betonte Fuhrmann.

Dennoch gibt es Herausforderungen. Die Suche nach qualifizierter Manpower gestaltet sich schwierig. Ein weiterer Punkt ist die Bearbeitung von Anträgen für Einspeisevergütungen durch die Netzbetreiber. Hier gibt es Verzögerungen, die dazu führen, dass die Zusagen für die Vergütung von PV-Anlagen teils Monate oder sogar Jahre auf sich warten lassen. Diese Situation, die einem sehr hohen Auftragsaufkommen geschuldet ist, wird von Obermeister Fuhrmann als "Dilemma" beschrieben. Es deutet viel auf ein strukturelles Problem bei den Netzbetreibern hin.

Die Netzbetreiber müssen hier Lösungen finden, um die Bearbeitungszeiten zu beschleunigen. Die langen Wartezeiten führen bei den Kunden verständlicherweise zu Frustration, die sich dann auch an den Handwerkern entlädt. Dies belastet die Beziehung zwischen Kunden und Installateuren. Die Innung hat sich des Problems angenommen und steht im Austausch mit den Energieversorgern, um gemeinsam Lösungen zu finden. Bei allem verständlichen Unmut ist es wichtig, dass alle Akteure konstruktiv an einem Strang ziehen, um die Prozesse zu optimieren.

 Erfreuliches gibt es vom Berufsnachwuchs zu berichten. 16 Gesellen wurden in diesem Jahr freigesprochen. Gab es im letzten Jahr noch 50 Prozent Durchfallquote bei der Gesellenprüfung, so waren es dieses Mal nur 5 von 21 Prüfungskandidaten, die nicht bestanden. Dies ist ein klarer Erfolg des Lehrlingsvorbereitungskurses, der über eine Woche jeden Abend angeboten wurde und nun Früchte trägt.

 Obermeister Andreas Fuhrmann sprach seinen herzlichen Dank an den Gesellenprüfungsausschuss aus, der auch in diesem Jahr wieder ehrenamtlich hervorragende Arbeit geleistet hat. Er zeigte sich jedoch auch kritisch: „Es ärgert uns, dass Betriebe, die nicht Innungsmitglied sind, von unserem Einsatz profitieren.“ Fuhrmann appellierte daher eindringlich an die Nicht-Mitglieder, sich dem Innungsteam anzuschließen und somit die ehrenamtliche, gemeinsame Arbeit zu unterstützen.

 Rund um die Ausbildung berichtete Studiendirektor Florian Müller von der BBS Andernach. Tenor hier: Die Handwerksunternehmer würden sich den Blockunterricht für ihre Azubis zurückwünschen. Früher verbrachten die Auszubildenden vier Wochen in der Schule und zwei bis drei Monate im Betrieb. Seit dem Schuljahr 2024/2025 findet der Unterricht jedoch an einem Tag pro Woche beziehungsweise alle 14 Tage an zwei Tagen statt, was die Organisation für die Schule erleichtert. Für die Betriebe ergeben sich dadurch jedoch Herausforderungen: Melden sich Lehrer am Morgen krank, sind die Arbeitskolonnen aus den größeren Handwerksbetrieben oft schon weg, wenn die Azubis zurückkehren. Das bedeutet, dass die Auszubildenden an diesem Tag im Unternehmen häufig nicht mehr sinnvoll eingesetzt werden können. Die Schule wird jedoch beim neuen Modell bleiben.

 Ein Fachvortrag von Herrn Deiters von der Firma Hager widmete sich dem Thema „Mieterstrom: vom Messkonzept bis zur kaufmännischen Abwicklung bei großen Renditechancen“ und bot den Teilnehmern wertvolle Einblicke in innovative Energiekonzepte.

 Anschließend wurde ein wichtiger Punkt im Zusammenhang mit alten Gefahrstoffen angesprochen: Bis in die 90er Jahre konnte Asbest zum Beispiel in Fliesenklebern, Teppichklebern oder Putz verarbeitet werden. Die Frage, wer für den Nachweis des Gefahrstoffes verantwortlich ist, ist gesetzlich noch nicht eindeutig geregelt. Bis dahin gilt: Der Hauseigentümer oder Bauherr muss einen Gutachter beauftragen, bevor Arbeiten wie das Aufschlitzen der Wände durch den Elektroniker erfolgen können. Die KHS bietet hierzu einen Lehrgang zum Erwerb des sogenannten „Kleinen Asbestscheines“ an.

 Es gibt einen Führungswechsel bei der Kreishandwerkerschaft Mittelrhein. Hauptgeschäftsführer Helmut Weiler geht im Juni in den Ruhestand, sein Amt übernimmt Ulf Hoffmann. Trotzdem aber bleibt Hoffmann wie gehabt Geschäftsführer der Innung Elektro- und Informationstechnik Mayen, was das Innungsteam sehr begrüßt.

 Sein Thema waren die Finanzen der Innung. Die Jahresrechnung 2024 wurde einstimmig angenommen, der Vorstand entlastet. Auch der Haushaltsplan 2025 fand einhellige Zustimmung. Die Veranstaltung endete bei einem geselligen Mittagessen. Sie zeigte erneut die Bedeutung des Austauschs und der gemeinsamen Arbeit für die Elektroniker in der Region.