Fotovoltaikanlagen stehen hoch im Kurs

 

Fotovoltaikanlagen stehen hoch im Kurs

Dachdecker-Innung Boppard tagte in Halsenbach

 

Die Energiewende macht es möglich. Dachdecker „brauchen sich keine Sorgen zu machen. Es ist genug zu tun“. So bringt Kurt Reiner, Obermeister der Dachdecker-Innung Boppard, die wirtschaftliche Lage seiner Branche auf den Punkt. Fotovoltaikanlagen seien sehr gefragt „und wenn ohnehin solche Veränderungen anstehen, entscheiden sich viele Kunden dazu, das Dach gleich mitzumachen.“ Das Innungsteam traf sich jetzt zur Jahreshauptversammlung im Hotel Feinheit in Halsenbach.

 Besonders viele Aufträge haben die Betriebe, die sich schwerpunktmäßig der Sanierung verschrieben haben. Unternehmen, die im Neubau tätig sind, haben dagegen etwas weniger zu tun. Der Hintergrund: Bei vielen Kunden sitzt das Geld nicht mehr so locker, die Materialien werden teurer, es wird weniger gebaut, erläutert Kurt Reiner.

 Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, zieht die Innung viele Register. Lehrlingswart Christian Wein und sein Stellvertreter Tobias Buch besuchen die Schulen in Emmelshausen, Oberwesel und Boppard regelmäßig und stellen den jungen Leuten das moderne Berufsbild vor.

 Ohnehin wird die Dachdecker-Innung Boppard in diesem Jahr besonders im Fokus stehen, denn ein großes Ereignis wirft seine Schatten voraus. Gemeinsam mit dem Landesverband wird das Team am 1. bis 3. September den Landesverbandstag 2023 ausrichten. Stattfinden wird das Event im Land- und Golfhotel Stromberg. Geplant ist neben Fachvorträgen und Festabend mit Liveband ein Ausstellungsparcours der Industriepartner mit Verlosung. Um das gewisse Extra kümmert sich eine Eventagentur, die das Programm mit Liveacts wie einem Karikaturisten auflockern wird. Als Hauptredner ist Kurt Krautscheid, Präsident der HwK Koblenz, geladen.  

 „Wir sind zuversichtlich: Das wird toll“, ist Obermeister Kurt Reiner überzeugt.

Positive Nachrichten gibt es auch zum Thema Materialengpässe. Ziegel und Schiefer, deren Herstellung viel Energie benötigt, seien wieder erhältlich.

 „Das einzige, was uns Sorgen macht, ist der Fachkräftemangel“, so Reiner. 400 000 Wohnungen will die Bundesregierung im Jahr errichten, wie Bundeskanzler Olaf Scholz noch einmal im Rahmen seiner jetzigen Reise nach Koblenz am Deutschen Eck verkündete. „Momentan allerdings kriegen wir keine 200 000 hin. Wer soll das denn auch umsetzen?“ fragt sich Kurt Reiner angesichts zahlreicher unbesetzter Ausbildungsplätze in den verschiedenen Handwerksberufen.

 Auch ein Servicevortrag war im Rahmen der Jahreshauptversammlung zu hören. Im Referat von Raphael Jahn, Technischer Leiter von Skylotec, ging es um Produkte für höchste Arbeitssicherheit – schließlich geht es für die Dachdecker tagtäglich in schwindelerregende Höhen hinauf. 

 Schlussendlich kam das Thema Finanzen auf den Tisch. Geschäftsführer Helmut Weiler erläuterte die Jahresrechnung 2022. „Hier war alles wie immer tiptopp“, zeigten sich der Obermeister und das Innungsteam sehr zufrieden. Die Jahresrechnung konnte angenommen und Vorstand sowie Geschäftsführung entlastet werden.  

 Das Fazit am Ende des Tages: „Wir hatten gute Diskussionen untereinander und mit Industrie und Handel - es war eine gelungene Versammlung.“