87 neue Kfz-Mechatroniker freigesprochen

 

87 neue Kfz-Mechatroniker freigesprochen

Volles Haus: Freisprechungsfeier bei der Kfz-Innung Mittelrhein in Koblenz

Es war ihr großer Tag: 87 neue Gesellen konnte die Kraftfahrzeughandwerker-Innung Mittelrhein freisprechen. Der feierliche Abschluss der dreieinhalbjährigen dualen Ausbildung fand im Koblenzer Zentrum für Ernährung und Gesundheit statt und erfreute sich großer Beliebtheit – der Saal im Forum war mit den Berufsanfängern, ihren Eltern und Partnern, Ausbildern und Lehrern voll besetzt.

 Als die jungen Leute aufgefordert wurden, sich von ihren Sitzen zu erheben und der Prüfungsvorsitzende Jörg Kreuser die traditionelle Freisprechungsformel verlas, war dies sicher der Gänsehaut-Moment, auf den viele hingearbeitet haben dürften. Denn das bedeutet: Die Ausbildung ist geschafft, der Gesellenstatus erreicht. Und es konnte in einem würdigen Rahmen gefeiert werden.

 „Das ist die erste Freisprechung in Präsenz seit Corona“, freute sich denn auch Hans-Werner Norren, Obermeister der Kfz-Innung Mittelrhein, über das gelungene Fest. Trotz Pandemie mit Lockdowns und Online-Unterricht hätten sich „die Neuen“ nicht ausbremsen lassen. Nun werden sie die große Veränderung der Automobilwelt hin zu E-Mobilität und Wasserstofftechnik miterleben und mittragen. Neueste Technik, die sich rasant entwickelt und stete Weiterbildung erfordert, wie Norren betonte.

 Ein herzliches Grußwort sprach auch Mark Scherhag, Vizepräsident der HwK Koblenz. Nicht ohne Stolz betonte er die Leistung eines jungen Mannes aus Syrien - stellvertretend für alle Flüchtlinge -  aus den eigenen betrieblichen Azubi-Reihen. Trotz Fluchterfahrung gelang es Hussein Althith im neuen Land mit neuer Sprache seinen Berufsabschluss zu meistern. „Dafür steht Handwerk. Wir sind eine weltoffene, tolerante Organisation, die sich um Integration bemüht.“ 

 Von der elektronischen theoretischen Prüfung bis zum Praxisteil in den echten Werkstätten von Mitgliedsbetrieben: Der Prüfungsausschussvorsitzende Jörg Kreuser betonte in seiner Rede die Vorreiterrolle des hiesigen Prüfungsverfahrens. Zudem vermittelte er eine Vorstellung von der Dimension. 70 Personen seien „hinter den Kulissen“ beteiligt, um einen optimalen Ablauf zu gewährleisten. Ein anspruchsvoller Abschluss einer ebensolchen Ausbildung, deren Inhalte ständiger Weiterentwicklung unterliegen. „Bis zu 150 Steuergeräte verbauen wir heute nicht selten pro Fahrzeug“, so Kreuser zur Digitalisierung.

 Nach den Grußreden stand die Verteilung der Prüfungszeugnisse und Gesellenbriefe an.
Höhepunkt war die anschließende Ehrung der Prüfungsbesten nach Ausbildungsschwerpunkten. Prüfungsausschussvorsitzender Jörg Kreuser, Obermeister Hans-Werner Norren und Geschäftsführer Ulf Hoffmann überreichten den besten Prüflingen im Namen der Innung die verdienten Urkunden nebst Trophäen.  Beim Schwerpunkt Personenkraftwagentechnik waren dies Tobias Jonach (Autohaus Scherhag, Koblenz), Lorenz Kauk (Scherer, Mayen) und auf dem ersten Platz Tobias Peter Doll (Scherer, Mayen). Im Bereich Nutzfahrzeugtechnik glänzten Gero Scherer (Scherer Reisen, Gemünden), Philipp Lukomski (KBM Motorfahrzeuge, Andernach) und auf Platz eins Sebastian Wagner (Erasmus Schreiber, Mülheim-Kärlich). Bei der System- und Hochvolttechnik landeten Lars Düpper (Autohaus Fröhlich, Koblenz) und Dean Löffelholz (Kfz-Klinik-Klein, Mülheim-Kärlich) auf dem dritten bzw. zweiten Platz. Benedikt Juchem (Scherer, Mayen) ging als Sieger hervor. Gesamtbester der Prüfung ist Tobias Peter Doll.

 Rund wurde die feierliche Veranstaltung durch einen kleinen Imbiss, viele interessante Gespräche und gekonnte musikalische Einlagen. Für diese sorgten zwei Talente der Musikschule Koblenz: Nikolas Koll und Ivan Vego.   

Foto Michael Jordan

Text Dinah Schmidt


Foto: Michael Jordan